Duden - Das Herkunftswörterbuch
ätzend
ätzen»durch Säuren oder Laugen auflösen, entfernen oder zerstören; durch Säure einzeichnen oder mustern«: Das gemeingerm. Verb mhd. etzen, ahd. ezzen, got. ‹fra›atjan, aengl. ettan, aisl. etja ist das Veranlassungswort zu dem unter ↑ "essen" behandelten Verb und bedeutet demnach eigentlich »essen lassen«. Es wurde in den älteren germ. Sprachzuständen im Sinne von »verzehren lassen, füttern, grasen lassen, weiden« verwendet. Im Dt. wurde das Verb Ende des 15. Jh.s zum technischen Fachwort, wobei der fachsprachliche Gebrauch von der Anschauung ausgeht, dass sich die Säure gewissermaßen in das Metall hineinfrisst (vgl. den Artikel ↑ "beizen").
In der Jugend- und Umgangssprache (2. Hälfte des 20. Jh.s) wird das erste Partizip ätzend im Sinne von »sehr schlecht«, z. T. aber auch als Ausdruck der Anerkennung im Sinne von »sehr gut, hervorragend« verwendet.
Eine nicht umgelautete Nebenform ist ↑ "atzen".
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