Duden - Das Herkunftswörterbuch
ätherisch
Äther»strahlender, blauer Himmel; farblose, als Narkose- und Lösungsmittel verwendete Flüssigkeit«: Nach altgriechischer Vorstellung bestand der Luftraum über der Erde aus zwei verschiedenen Luftzonen, aus einer unteren, niederen Schicht, die durch neblig-wolkige und dicke Luft gekennzeichnet ist (griech. āē̓r, vgl. ↑ "aero...", ↑ "Aero..."), und aus einer himmelsfernen, äußerst feinen und klaren Luftzone, die zugleich als Wohnsitz der unsterblichen Götter galt. Diese Letztere heißt nach dem in südlichen Gegenden besonders hell und strahlend erscheinenden Firmament, mit dem sie gleichgesetzt wird, griech. aithē̓r (eigentlich »das Brennende, Glühende, Leuchtende«). Über lat. aether Anfang des 14. Jh.s ins Dt. entlehnt, wurde dieses Wort später oft poetisch als Synonym für »Sternenhimmel, Firmament« gebraucht.
In etwas willkürlicher Übertragung benannte man damit auch ein »leicht flüchtiges« Betäubungsmittel. – Das abgeleitete Adjektiv ätherisch »ätherartig, flüchtig« verdankt seine Entstehung den Alchimisten, die es im ursprünglichen Sinne des Grundwortes verwendeten: ätherisches (d. i. »besonders fein glühendes«) Feuer.
Von da gelangte es einerseits in die Dichtersprache im Sinne von »himmlisch«, andererseits in den theologischen Bereich in Fügungen wie »ätherischer Leib« (d. i. »engelhaft, entrückt, nicht greifbar«). Entsprechend bedeutet es im heutigen Sprachgebrauch etwa »zart, gebrechlich«. – Das den Wörtern zugrunde liegende griech. Verb aíthein »brennen, glühen, leuchten« hat idg. Entsprechungen in lat. aestus »Glut, Hitze«, aestas »sommerlich warme Jahreszeit«. Als gemeinsame idg. Wurzel gilt * aidh- »brennen, glühen«.
Äther»strahlender, blauer Himmel; farblose, als Narkose- und Lösungsmittel verwendete Flüssigkeit«: Nach altgriechischer Vorstellung bestand der Luftraum über der Erde aus zwei verschiedenen Luftzonen, aus einer unteren, niederen Schicht, die durch neblig-wolkige und dicke Luft gekennzeichnet ist (griech. āē̓r, vgl. ↑ "aero...", ↑ "Aero..."), und aus einer himmelsfernen, äußerst feinen und klaren Luftzone, die zugleich als Wohnsitz der unsterblichen Götter galt. Diese Letztere heißt nach dem in südlichen Gegenden besonders hell und strahlend erscheinenden Firmament, mit dem sie gleichgesetzt wird, griech. aithē̓r (eigentlich »das Brennende, Glühende, Leuchtende«). Über lat. aether Anfang des 14. Jh.s ins Dt. entlehnt, wurde dieses Wort später oft poetisch als Synonym für »Sternenhimmel, Firmament« gebraucht.
In etwas willkürlicher Übertragung benannte man damit auch ein »leicht flüchtiges« Betäubungsmittel. – Das abgeleitete Adjektiv ätherisch »ätherartig, flüchtig« verdankt seine Entstehung den Alchimisten, die es im ursprünglichen Sinne des Grundwortes verwendeten: ätherisches (d. i. »besonders fein glühendes«) Feuer.
Von da gelangte es einerseits in die Dichtersprache im Sinne von »himmlisch«, andererseits in den theologischen Bereich in Fügungen wie »ätherischer Leib« (d. i. »engelhaft, entrückt, nicht greifbar«). Entsprechend bedeutet es im heutigen Sprachgebrauch etwa »zart, gebrechlich«. – Das den Wörtern zugrunde liegende griech. Verb aíthein »brennen, glühen, leuchten« hat idg. Entsprechungen in lat. aestus »Glut, Hitze«, aestas »sommerlich warme Jahreszeit«. Als gemeinsame idg. Wurzel gilt * aidh- »brennen, glühen«.