Duden - Das Herkunftswörterbuch
Abendmahl
Abend:Die germ. Bezeichnungen mhd. ābent, ahd. āband, niederl. avond, engl. evening, schwed. afton gehören wahrscheinlich zu der idg. Präposition * epi »nahe hinzu, nach, hinter« (vgl. ↑ "After"). Der Abend ist demnach von den Germanen als »der hintere oder spätere Teil des Tages« benannt worden. In den älteren Sprachzuständen hatte »Abend« auch die Bedeutung »Vorabend«, besonders »Abend vor Festtagen«, dann auch »Tag vor einem Fest« (beachte »Feierabend, Heiligabend, Sonnabend«). Dieser Wortgebrauch erklärt sich daraus, dass nach der früher üblichen Zeiteinteilung der Tag mit der Nacht begann.
Die Verwendung des Wortes im Sinne von »Westen« findet sich zuerst in Luthers Bibelübersetzung. Abl. : abendlich (mhd. ābentlich, ahd. ābandlīh); abends (mhd. ābendes; adverbiell erstarrter Genitiv). Zus. : Abendland (16. Jh., zuerst im Plural abendlender); Abendmahl (mhd. ābentmāl »Abendessen«; von Luther für das Abschiedsessen Christi am Gründonnerstag und das dabei gestiftete Sakrament eingeführt).
Mahl:
Das der gehobenen Sprache angehörige Wort für »Essen« war ursprünglich identisch mit dem unter 1↑ "Mal" »Zeitpunkt« behandelten gemeingerm. Substantiv. Auch im Engl. (vgl. meal) und im Nord. (vgl. schwed. mål) entwickelte sich wie im Dt. aus der Bedeutung »Zeitpunkt, festgesetzte Zeit« die Bedeutung »Essenszeit, Essen«. Beachte auch, dass die seit dem 15. Jh. bezeugte Zusammensetzung Mahlzeit im Sinne von »Essen« gebraucht wird. Als Grundwort steckt »Mahl« in mehreren Zusammensetzungen, beachte z. B. Abendmahl (↑ "Abend"), Gastmahl, Nachtmahl österr. für »Abendbrot«, davon nachtmahlen österr. für »zu Abend essen«.
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