Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
zwicken
zwị|cken [mittelhochdeutsch, althochdeutsch zwicken, wohl Intensivbildung zu althochdeutsch zwīgōn = ausreißen, rupfen, pflücken, zu: zwīg = Zweig, in mittelhochdeutscher Zeit Anlehnung an mittelhochdeutsch zwec (↑ "Zweck") und im Sinne von »mit Nägeln befestigen, einklemmen« gebraucht]:1. (besonders süddeutsch, österreichisch) [leicht] ↑ "kneifen" (1):
jemandem/jemanden in die Wange zwicken;
Auch ist es ihm gelungen, sie in die ausgestreckte Handfläche zu zwicken (Frischmuth, Herrin 14);
so wird dieses (= ein Raubtier) immer in dem Augenblick, wo es auf einen Vogel losstürzt, von einem anderen in den Schwanz gezwickt (Lorenz, Verhalten I, 250).
2. (besonders süddeutsch, österreichisch)
a) [leicht] ↑ "kneifen" (2 a):
die Hose zwickt am Bund;
schließlich auch die Kleidung, »echte Langlaufkleidung«, versteht sich, die zwickt und spannt und zu wenig Schweiß absorbiert (Alpinismus 2, 1980, 20);
b) [leicht] ↑ "kneifen" (2 b):
sein Ischias zwickt ihn;
nun zwickt ihr/zwickt sie der Bauch;
als er älter wurde, begann es ihn überall zu zwicken und zu zwacken (bekam er alle möglichen kleineren Beschwerden);
Ü ihr Gewissen zwickt sie ein wenig (Fallada, Jeder 32).
3. (österreichisch) (einen Fahrschein) lochen, entwerten:
der Schaffner hat die Fahrkarte gezwickt.
4. (besonders österreichisch) (mit einer Klammer) befestigen:
die Socken mit einer Wäscheklammer auf die Leine zwicken;
… nahm er abends die Zeichnungen mit nach Hause, zwickte sie aufs eigene Reißbrett (Bieler, Bär 43).
5. (ostösterreichisch salopp) zu sich nehmen, konsumieren:
ein Hendl, eine Flasche Wein zwicken.
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