Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Zweck
Zwẹck, der; -[e]s, -e [mittelhochdeutsch, althochdeutsch zwec = Nagel, zu ↑ "zwei", ursprünglich = gegabelter Ast, Gabelung; später: Nagel, an dem die Zielscheibe aufgehängt ist, oder Nagel, der in der Mitte der Zielscheibe sitzt; Zielpunkt]:1. etwas, was jemand mit einer Handlung beabsichtigt, zu bewirken, zu erreichen sucht; [Beweggrund und] Ziel einer Handlung:
der Zweck seines Tuns ist, …;
was ist der Zweck Ihrer Reise?;
der Zweck der Übung (umgangssprachlich scherzhaft; das angestrebte Ziel) war, …;
einen bestimmten Zweck haben, verfehlen;
sich einen Zweck (gehoben; ein Ziel) setzen;
einen bestimmten, seinen Zweck erfüllen (für etwas Beabsichtigtes taugen);
etwas seinen Zwecken dienstbar machen (für seine Ziele nutzen);
einem guten, vernünftigen, wohltätigen, karitativen Zweck dienen;
keinem anderen Zweck dienen als …;
etwas zum Zwecke der Verbesserung des Gesundheitszustandes tun;
das Gerät ist für militärische Zwecke nicht geeignet;
etwas für private, für seine Zwecke nutzen;
etwas zu bestimmten Zwecken benutzen;
etwas geschieht zu wissenschaftlichen, therapeutischen, politischen, militärischen, kommerziellen Zwecken;
etwas dient zu einem bestimmten Zweck;
Ich möchte nicht …, dass ein Dozent mich für seine Zwecke einspannt (Nossack, Begegnung 105);
Es schien ein reines Schmuckstück zu sein, ohne weiteren Zweck (Seghers, Transit 211);
Laut Bundeskriminalamt ist die Zahl der Ermittlungsverfahren im Bereich Menschenhandel zu Zwecken der Prostitution 2007 um 29 Prozent gestiegen (Mitteldeutsche Zeitung 16. 7. 2008);
R der Zweck heiligt die Mittel (für einen guten Zweck sind alle Mittel erlaubt; den Jesuiten [fälschlicherweise] als Quintessenz ihrer Moral zugeschrieben).
2. in einem Sachverhalt, Vorgang o. Ä. verborgener, erkennbarer ↑ "Sinn" (5):
der Zweck des Ganzen ist nicht zu erkennen;
es hat wenig Zweck, keinen Zweck [mehr], auf eine Besserung zu hoffen;
die ganze Angelegenheit ist ohne Zweck und Sinn/Ziel;
Leugnen hat keinen Zweck mehr, Beweise erdrückend (Frisch, Stiller 442);
Was hat das alles für einen Zweck? Was kommt schon dabei heraus? (Dönhoff, Ära 96).
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