Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Zwang
Zwạng, der; -[e]s, Zwänge [mittelhochdeutsch zwanc, dwanc, twanc, althochdeutsch thwanga (Plural), zu ↑ "zwingen" und eigentlich = das Zusammenpressen, Drücken]:a) Einwirkung von außen auf jemanden unter Anwendung oder Androhung von Gewalt:
körperlicher Zwang;
der Zwang der Gesetze;
Zwang auf jemanden ausüben;
jemandem Zwang auferlegen;
den Zwang nicht länger ertragen können;
sich gegen den Zwang auflehnen;
seine Kinder mit, ohne Zwang erziehen;
unter einem fremden Zwang handeln, zu leiden haben;
alles (= was er sagte) kam wie unter dem Zwang eines fremden Befehls (Frisch, Stiller 172);
b) starker Drang in jemandem:
Ein ihr selbst unbegreiflicher innerer Zwang kettete sie an diesen … Mann (Musil, Mann 43);
Sie gähnen, … weil ein schwer zu bekämpfender Zwang Sie gähnen lässt (Natur 76);
Gleichzeitig spürte ich einen so heftigen Zwang, meine Blase zu entleeren, dass … (Thorwald, Chirurgen 36);
c) Beschränkung der eigenen Freiheit und Ungeniertheit, mit der sich jemand anderen gegenüber äußert:
sich, seiner Natur Zwang auferlegen;
tun Sie sich [nur] keinen Zwang an (lassen Sie sich durch nichts zurückhalten);
Ü einem Begriff, Text Zwang antun (ihn den eigenen Ansichten entsprechend deuten, auslegen);
Der Dr. Matthäi … tat sich keinen Zwang mehr an, legte die widerwärtige, feierliche Sanftmut ab (Feuchtwanger, Erfolg 391);
d) starker Einfluss, dem sich jemand nicht entziehen kann:
der Zwang seiner Persönlichkeit;
jemandes Zwang erliegen;
… wie unser Blick immer wieder von diesem Versteckten … angezogen wird … Es ist fast wie ein hypnotischer Zwang (Thielicke, Ich glaube 139);
e) von gesellschaftlichen Normen ausgeübter Druck auf menschliches Verhalten:
sozialer Zwang;
der Zwang der Konvention, der Mode;
bürgerliche, gesellschaftliche Zwänge;
die Zwänge der Zivilisation;
es besteht kein Zwang (keine Verpflichtung), etwas zu kaufen;
aus einem gewissen Zwang heraus handeln;
f) Bestimmung der Situation in einem Bereich durch eine unabänderliche Gegebenheit, Notwendigkeit:
wirtschaftliche, biologische, technische Zwänge;
der Zwang zur Kürze, Selbstbehauptung;
Uns redet keiner in den Spielplan, aber die Zwänge der Tarifverträge bestimmen indirekt die Spielpläne (NJW 19, 1984, 1089);
Denn unter dem Zwang der Verhältnisse löste sie (= die Verlobung) sich wieder auf (Th. Mann, Krull 64);
g) (Psychologie) das Beherrschtsein von Vorstellungen, Handlungsimpulsen gegen den bewussten Willen:
Patienten mit Wasch-, Kontroll- oder sonstigen [krankhaften] Zwängen;
unter einem Zwang leiden;
für den neurotischen Zwang …, der es dem Ich später unmöglich machen wird, die Sexualfunktion zu beherrschen (Freud, Abriß 61).
Zwạng, der; -[e]s, Zwänge [mittelhochdeutsch zwanc, dwanc, twanc, althochdeutsch thwanga (Plural), zu ↑ "zwingen" und eigentlich = das Zusammenpressen, Drücken]:a) Einwirkung von außen auf jemanden unter Anwendung oder Androhung von Gewalt:
körperlicher Zwang;
der Zwang der Gesetze;
Zwang auf jemanden ausüben;
jemandem Zwang auferlegen;
den Zwang nicht länger ertragen können;
sich gegen den Zwang auflehnen;
seine Kinder mit, ohne Zwang erziehen;
unter einem fremden Zwang handeln, zu leiden haben;
alles (= was er sagte) kam wie unter dem Zwang eines fremden Befehls (Frisch, Stiller 172);
b) starker Drang in jemandem:
Ein ihr selbst unbegreiflicher innerer Zwang kettete sie an diesen … Mann (Musil, Mann 43);
Sie gähnen, … weil ein schwer zu bekämpfender Zwang Sie gähnen lässt (Natur 76);
Gleichzeitig spürte ich einen so heftigen Zwang, meine Blase zu entleeren, dass … (Thorwald, Chirurgen 36);
c) Beschränkung der eigenen Freiheit und Ungeniertheit, mit der sich jemand anderen gegenüber äußert:
sich, seiner Natur Zwang auferlegen;
tun Sie sich [nur] keinen Zwang an (lassen Sie sich durch nichts zurückhalten);
Ü einem Begriff, Text Zwang antun (ihn den eigenen Ansichten entsprechend deuten, auslegen);
Der Dr. Matthäi … tat sich keinen Zwang mehr an, legte die widerwärtige, feierliche Sanftmut ab (Feuchtwanger, Erfolg 391);
d) starker Einfluss, dem sich jemand nicht entziehen kann:
der Zwang seiner Persönlichkeit;
jemandes Zwang erliegen;
… wie unser Blick immer wieder von diesem Versteckten … angezogen wird … Es ist fast wie ein hypnotischer Zwang (Thielicke, Ich glaube 139);
e) von gesellschaftlichen Normen ausgeübter Druck auf menschliches Verhalten:
sozialer Zwang;
der Zwang der Konvention, der Mode;
bürgerliche, gesellschaftliche Zwänge;
die Zwänge der Zivilisation;
es besteht kein Zwang (keine Verpflichtung), etwas zu kaufen;
aus einem gewissen Zwang heraus handeln;
f) Bestimmung der Situation in einem Bereich durch eine unabänderliche Gegebenheit, Notwendigkeit:
wirtschaftliche, biologische, technische Zwänge;
der Zwang zur Kürze, Selbstbehauptung;
Uns redet keiner in den Spielplan, aber die Zwänge der Tarifverträge bestimmen indirekt die Spielpläne (NJW 19, 1984, 1089);
Denn unter dem Zwang der Verhältnisse löste sie (= die Verlobung) sich wieder auf (Th. Mann, Krull 64);
g) (Psychologie) das Beherrschtsein von Vorstellungen, Handlungsimpulsen gegen den bewussten Willen:
Patienten mit Wasch-, Kontroll- oder sonstigen [krankhaften] Zwängen;
unter einem Zwang leiden;
für den neurotischen Zwang …, der es dem Ich später unmöglich machen wird, die Sexualfunktion zu beherrschen (Freud, Abriß 61).