Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
zukommen
zu|kom|men [mittelhochdeutsch zuokomen = heran-, herzukommen, althochdeutsch zuoqueman]:1. sich jemandem, einer Sache nähern:
sie kam [freudestrahlend, mit schnellen Schritten] auf uns zu;
Ü er ahnte nicht, was noch auf ihn zukommen sollte (was ihm noch bevorstand);
du musst die Sache auf dich zukommen lassen (warten, wie sich die Sache entwickelt);
wir werden in der Angelegenheit noch auf Sie zukommen (werden uns zu gegebener Zeit an Sie wenden);
da seh ich im Dunkel eine Gestalt auf uns zukommen (Imog, Wurliblume 276);
Die Tiere werden so zahm, dass sie neugierig auf jeden Menschen zukommen (Frischmuth, Herrin 34);
Zewe, Düsseldorfs erfahrenster Spieler, sieht schwere Zeiten auf seinen Verein zukommen (Kicker 82, 1981, 26);
R12 … muss entsorgt werden. Dass auf R12-Anlagenbetreiber dadurch ein immenser Kostenfaktor zukommt, ist sicher unbestritten (CCI 6, 1998, 4).
2. (gehoben)
a) zuteilwerden:
ihm war eine Erbschaft zugekommen;
jemandem etwas zukommen lassen (zuwenden, geben, schenken);
Von ihm war mir ja nur Freundschaft zugekommen (entgegengebracht worden; Kantorowicz, Tagebuch I, 591);
unser väterlicher Freund Sami Fischer, der uns etwas Geld als Vorschuss auf ein Reisebuch zukommen ließ (K. Mann, Wendepunkt 179);
Ich protestiere gegen die Behandlung, die man meinem Mann zukommen lässt (entgegenbringt; Sebastian, Krankenhaus 163);
b) zugestellt, übermittelt werden:
es war ihm die Nachricht zugekommen, dass …;
jemandem eine Mitteilung, eine Botschaft zukommen lassen (zustellen);
Die verlangten Meldungen sollen auch der Bankaufsicht zukommen (NZZ 23. 12. 83, 16);
Lassen Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen mit Lichtbild zukommen (Saarbr. Zeitung 5./6. 6. 80, XV).
3. a) jemandem gebühren; sich für jemanden gehören:
ein Urteil kommt dir nicht zu;
das Einzige, was ihm zukommt, ist …;
es kommt ihm nicht zu (er hat kein Recht dazu), sich hier einzumischen;
Es kommt meinem Amt zu, Fragen zu stellen (R. v. Weizsäcker, Deutschland 76);
b) jemandem aufgrund seiner Eigenschaften, Fähigkeiten angemessen sein:
ihr kommt eine Führungsrolle zu;
… angesichts der Tatsache, dass die Befehlsgewalt dem Kapitän zukomme (NZZ 29. 4. 83, 7);
Er hat wohl erkannt, dass in dieser Konstruktion dem Christentum kein Platz zukam (Thieß, Reich 325);
c) beizumessen sein:
dieser Entdeckung kommt eine große Bedeutung zu;
Der Bau neuer Straßen, denen wirtschaftlich wachsende Bedeutung zukommt (natur 10, 1991, 90);
… und wonach überhaupt den Aussagen einer so schwer Hirnverletzten nicht der geringste Beweiswert zukomme (Mostar, Unschuldig 64).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: zukommen