Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Zufall
Zu|fall, der; -[e]s, Zufälle [zu ↑ "zufallen", mittelhochdeutsch zuoval = das, was jemandem zufällt, zuteilwird, zustößt; Abgabe, Einnahme; Beifall, Zustimmung; Anfall; bei den Mystikern des 14. Jahrhunderts wurde es im Anschluss an lateinisch accidens, accidentia (↑ "Akzidens", Akzidenz) für »äußerlich Hinzukommendes« gebraucht]:1. etwas, was man nicht vorausgesehen hat, was nicht beabsichtigt war, was unerwartet geschah:
ein seltsamer, glücklicher, dummer, ärgerlicher, merkwürdiger Zufall;
etwas ist [reiner] Zufall;
das ist aber ein Zufall!;
es ist kein Zufall (ist nicht zufällig, hat seinen Grund), dass …;
der Zufall hat uns dorthin geführt;
der Zufall wollte es, dass … (es war völlig unerwartet, dass …);
der Zufall kam uns zu Hilfe (die Sache entwickelte sich ohne unser Zutun in der gewünschten Weise);
das verdankt er nur einem Zufall (einem Umstand, der nicht vorauszusehen war);
etwas dem Zufall überlassen (nicht beeinflussen o. Ä., sondern so nehmen, wie es sich von selbst ergibt);
ich habe durch Zufall (zufällig) davon gehört;
Schon dass sie sich getroffen haben, ist purer Zufall (Bieler, Bär 113).
2. (veraltet) plötzlich auftretender ↑ "Anfall" (1):
mit Rücksicht … auf die Damen, die sonst leicht Zufälle bekommen (Th. Mann, Zauberberg 77).
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