Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Zopf
Zọpf, der; -[e]s, Zöpfe [mittelhochdeutsch zopf = Zopf (1, 2); Zipfel, althochdeutsch zoph = Locke, wohl ursprünglich = Spitze, dann: Gipfel, Wipfel; aufgestecktes Haar, Haarbüschel (besonders auf dem Scheitel)]:1. aus mehreren (meist drei) Strängen geflochtenes [herabhängendes] Haar:
lange, kurze, dicke, schwere, blonde Zöpfe;
abstehende Zöpfchen;
einen falschen Zopf tragen;
sich Zöpfe flechten;
ich habe mir den Zopf abschneiden lassen;
den Zopf trug sie rund um den Kopf gewunden (Geissler, Wunschhütlein 96);
☆ [in den ersten beiden Wendungen steht »Zopf« für Überholtes, nicht mehr Zeitgemäßes; nach der Französischen Revolution wurde die Mode des 18. Jahrhunderts, nach der Männer (Perücken mit) Zopf trugen, nur noch von Konservativen beibehalten] ein alter Zopf (umgangssprachlich; eine längst überholte Ansicht; rückständiger, überlebter Brauch);
den alten Zopf/die alten Zöpfe abschneiden (umgangssprachlich; Überholtes abschaffen);
sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen (↑ "Sumpf");
K den Zopf hinaufschlagen (sich marschbereit, sich fertig zum Aufbruch machen; eigentlich = [von Soldaten] den Zopf über die Schulter nach vorn legen, damit er beim Marschieren nicht hindert: Was will Er? Will Er itzt gleich den Zopf hinaufschlagen und mit mir zum Teufel gehn? [Schiller, Räuber II, 3]).
2. Backwerk (Brot, Kuchen o. Ä.) in der Form eines Zopfes oder mit einem Zopfmuster belegt.
3. [vgl. ↑ "Spitz" (2)] (landschaftlich) leichter Rausch:
sich einen Zopf antrinken.
4. (Forstwirtschaft) dünneres Ende eines Baumstammes oder Langholzes.
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