Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Zoll
1Zọll, der; -[e]s, Zölle [mittelhochdeutsch, althochdeutsch zol < mittellateinisch telonium < griechisch telo̅̓nion = Zoll(haus), zu: télos = Ziel; Grenze]:1. a) Abgabe, die für bestimmte Waren beim Transport über die Grenze zu zahlen ist:
der Staat erhebt, verlangt Zoll;
Zoll bezahlen;
auf dieser Ware liegt kein, ein hoher Zoll;
die Zölle senken, abschaffen;
b) (früher) Abgabe für die Benutzung bestimmter Straßen, Brücken o. Ä.:
die Räuber … zogen jedem, der hindurchmusste, den Zoll aus den Rippen (Reinig, Schiffe 48).
2. Behörde, die den 1Zoll (1 a) erhebt:
das Paket liegt beim Zoll;
Sie erhielten ihre Bordkarten und kamen zum Zoll (zur Zollstelle; Kant, Impressum 264).
2Zọll, der; -[e]s, - [mittelhochdeutsch zol = zylindrisches Stück, Klotz, eigentlich = abgeschnittenes Holz]:
a) veraltete Längeneinheit unterschiedlicher Größe (2,3 bis 3 cm; Zeichen: ''):
zwei Zoll starke Bretter;
die Nut ist einen Zoll breit;
Die erwachsenen Löwen weichen keinen Zoll (kein bisschen) von ihren Futterplätzen (natur 9, 1991, 56);
Ü Ludwig … gibt keinen Zoll (kein bisschen) nach (Sieburg, Robespierre 83);
jeder Zoll, Zoll für Zoll, in jedem Zoll (gehoben veraltend; ganz und gar, vollkommen: jeder Zoll ein Gentleman; sie ist Zoll für Zoll eine Dame; Lotte grinste nicht, sondern verschenkte Lächeln, eine Königin Luise in jedem Zoll [K. Mann, Mephisto 26]; Ihre Begleiter, Zoll für Zoll Beherrschung und Verantwortungsbewusstsein, baten taktvoll, ein wenig aus jener Zeit zu erzählen [Müthel, Baum 218]);
b) Inch.
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