Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
ziemlich
1ziem|lich :1. [im 15./16. Jahrhundert aus 1ziemlich (2) entwickelt] (umgangssprachlich) (in Ausmaß, Menge o. Ä.) nicht gerade gering; beträchtlich:
eine ziemliche Menge;
das ist eine ziemliche Frechheit;
sich mit ziemlicher Lautstärke unterhalten;
etwas mit ziemlicher Sicherheit (so gut wie sicher) wissen;
Er hatte eine ziemliche Berühmtheit erlangt (Süskind, Parfum 204).
2. [mittelhochdeutsch zimelich, althochdeutsch zimilīh = schicklich, gebührend, geziemend, angemessen, zu ↑ "ziemen" und ursprünglich = was sich ziemt] (gehoben veraltend) schicklich:
ein ziemliches Benehmen;
diese Szene erschien ihm nicht ziemlich;
die Vorladung müsse dem Bischof noch einmal »auf ziemliche Weise« übergeben werden (Flensburger Tageblatt, Ostern 1984, 24);
dass ein derartiges Vorhaben eigentlich nicht ziemlich sei (RNZ 9. 5. 87, 45).
2ziem|lich :
1. in verhältnismäßig hohem, großem, reichlichem o. ä. Maße:
es ist ziemlich kalt;
ich kenne ihn ziemlich gut;
du kommst ziemlich spät;
ziemlich viele Leute;
wir müssen uns ziemlich beeilen;
in … seiner dunkelroten, ziemlich neuen, wenn auch gebraucht gekauften Hausjacke (Kronauer, Bogenschütze 98);
»Hat's wehgetan?« – »Ziemlich« (Loest, Pistole 177).
2. (umgangssprachlich) annähernd, fast; ungefähr:
ich bin mit der Arbeit ziemlich fertig;
er ist so ziemlich in meinem Alter;
alles verlief ziemlich nach Wunsch;
Am Samstagabend geht man vielleicht zum Essen aus oder ins Kino. Und damit hat sich's dann schon ziemlich (Kemelman [Übers.], Mittwoch 7).
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