Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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zerfallen
zer|fạl|len [mittelhochdeutsch zervallen, althochdeutsch za-, zifallen]:1. in einem fortschreitenden Auflösungs-, Zersetzungsprozess begriffen sein; in seine Bestandteile auseinanderfallen:
das alte Gemäuer, das Gebäude zerfällt [allmählich];
in/zu Staub zerfallen;
in seine Einzelteile zerfallen;
in nichts zerfallen (sich vollständig auflösen);
mit dem Tode zerfällt der Körper;
zerfallende Mauern, Ruinen;
eine zerfallene Stadt;
Ü Moral und Kultur waren zerfallen;
Die Stachelbeeren … garen, bis die Früchte leicht zerfallen (breiig, weich werden; e & t 6, 1987, 69);
Die Oma hat die Haustür so definitiv zugeschlagen, dass Hermanns Hoffnung, bei Helga unterzukommen, zerfällt (Reitz, Zweite Heimat 358);
In einer Zeit neuer Hoffnungen und zerfallender Sicherheiten vollzog sich der Umbruch in atemberaubendem Tempo (Ruge, Land 7);
Ohne aktive Einwirkung, ohne äußere Unterstützung, ohne »tätige Pflege« zerfällt allmählich jede geordnete Struktur (natur 8, 1991, 84).
2. (Kernphysik) sich spontan spalten:
radioaktive Atomkerne zerfallen;
das Plutonium zerfällt in Americium.
3. seinen inneren Zusammenhalt verlieren und dadurch nicht länger fortbestehen können; seinen Niedergang erleben; untergehen:
das einst mächtige Reich zerfiel;
in diese Kleinstaaten zerfiel der Staatenbund (löste er sich, spaltete er sich auf);
die 1914 zerfallene 2. Internationale (Fraenkel, Staat 307).
4. gegliedert sein in (bestimmte Abschnitte, Teile o. Ä.), sich zusammensetzen aus (bestimmten einzelnen Abschnitten, Teilen o. Ä.):
der Ablauf zerfällt in mehrere Abschnitte, Phasen;
der Aufsatz zerfällt in die Teile Einleitung, Hauptteil und Schluss;
Die Lebensgruppen zerfallen in solche erster Ordnung … und solche höherer Ordnung (Fraenkel, Staat 109);
dass prinzipiell jedes tierische Verhalten in Appetenzverhalten und Instinktausübung zerfällt (Lorenz, Verhalten I, 315).
5. mit jemandem uneinig werden, brechen, sich zerstreiten:
der mit seiner Familie zerfallene Millionärssohn;
mit sich [und der Welt] zerfallen sein (mit sich selbst unzufrieden und unfroh, unglücklich sein);
Kaum eine Familie, mit der er nicht zerfiel (G. Vesper, Nördlich).
6. (selten) ↑ 1"verfallen" (1 b):
der Kranke zerfällt immer mehr;
mit ihren großen … Augen …, die immer mehr Platz in dem zerfallenden Gesicht einnahmen (Maass, Gouffé 48);
der alte zerfallene Mann mit dem zerzausten Bart (R. Walser, Gehülfe 81);
sein Gesicht sah plötzlich ganz alt und zerfallen aus (Schnurre, Bart 146).
zer|fạl|len
das alte Gemäuer, das Gebäude zerfällt [allmählich];
in/zu Staub zerfallen;
in seine Einzelteile zerfallen;
in nichts zerfallen (sich vollständig auflösen);
mit dem Tode zerfällt der Körper;
zerfallende Mauern, Ruinen;
eine zerfallene Stadt;
Ü Moral und Kultur waren zerfallen;
Die Stachelbeeren … garen, bis die Früchte leicht zerfallen (breiig, weich werden; e & t 6, 1987, 69);
Die Oma hat die Haustür so definitiv zugeschlagen, dass Hermanns Hoffnung, bei Helga unterzukommen, zerfällt (Reitz, Zweite Heimat 358);
In einer Zeit neuer Hoffnungen und zerfallender Sicherheiten vollzog sich der Umbruch in atemberaubendem Tempo (Ruge, Land 7);
Ohne aktive Einwirkung, ohne äußere Unterstützung, ohne »tätige Pflege« zerfällt allmählich jede geordnete Struktur (natur 8, 1991, 84).
2. (Kernphysik) sich spontan spalten:
radioaktive Atomkerne zerfallen;
das Plutonium zerfällt in Americium.
3. seinen inneren Zusammenhalt verlieren und dadurch nicht länger fortbestehen können; seinen Niedergang erleben; untergehen:
das einst mächtige Reich zerfiel;
in diese Kleinstaaten zerfiel der Staatenbund (löste er sich, spaltete er sich auf);
die 1914 zerfallene 2. Internationale (Fraenkel, Staat 307).
4. gegliedert sein in (bestimmte Abschnitte, Teile o. Ä.), sich zusammensetzen aus (bestimmten einzelnen Abschnitten, Teilen o. Ä.):
der Ablauf zerfällt in mehrere Abschnitte, Phasen;
der Aufsatz zerfällt in die Teile Einleitung, Hauptteil und Schluss;
Die Lebensgruppen zerfallen in solche erster Ordnung … und solche höherer Ordnung (Fraenkel, Staat 109);
dass prinzipiell jedes tierische Verhalten in Appetenzverhalten und Instinktausübung zerfällt (Lorenz, Verhalten I, 315).
5. mit jemandem uneinig werden, brechen, sich zerstreiten:
mit sich [und der Welt] zerfallen sein (mit sich selbst unzufrieden und unfroh, unglücklich sein);
Kaum eine Familie, mit der er nicht zerfiel (G. Vesper, Nördlich).
6. (selten) ↑ 1"verfallen" (1 b):
der Kranke zerfällt immer mehr;
mit ihren großen … Augen …, die immer mehr Platz in dem zerfallenden Gesicht einnahmen (Maass, Gouffé 48);
der alte zerfallene Mann mit dem zerzausten Bart (R. Walser, Gehülfe 81);
sein Gesicht sah plötzlich ganz alt und zerfallen aus (Schnurre, Bart 146).