Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Wurm
1Wụrm, der; -[e]s, Würmer und Würme [mittelhochdeutsch, althochdeutsch wurm = Kriechtier, Schlange, Insekt, eigentlich = der Sichwindende]:1. wirbelloses Tier mit lang gestrecktem Körper ohne Gliedmaßen, das sich meist unter Windungen durch Zusammenziehen und Strecken des Körpers voranschiebt:
im Apfel sitzt ein Wurm;
die Amsel hat einen fetten Wurm im Schnabel;
das Kind hat Würmer (Spulwürmer), leidet an Würmern;
der Hund ist von Würmern befallen;
in diesem Holz sitzt der Wurm (es ist von ↑ {{link}}Holzwürmern{{/link}} (1) befallen);
die Angel wird mit einem Wurm (Regenwurm) als Köder versehen;
der Käse wimmelt von Würmern (Maden);
S auch der Wurm krümmt sich, wenn er getreten wird (auch der noch so Unterlegene, Ängstliche, Unterwürfige begehrt auf, wenn man ihn zu sehr bedrängt);
☆ in etwas ist/sitzt der Wurm drin (umgangssprachlich; etwas ist nicht in Ordnung, nicht so, wie es sein sollte; bezogen auf den Wurm im Obst: Im ganzen Strafwesen ist doch der Wurm drin [Eppendorfer, Kuß 87]);
jemandem die Würmer aus der Nase ziehen (umgangssprachlich; etwas von jemandem durch wiederholtes, geschicktes Fragen zu erfahren suchen; jemanden aushorchen; [diese und die beiden folgenden Wendungen gehen auf den alten Volksglauben von Krankheitsdämonen in Wurmgestalt im menschlichen Körper zurück, die im sog. Wurmsegen beschworen wurden, den Menschen zu verlassen]);
einen [nagenden] Wurm in sich, im Herzen tragen/haben (einen geheimen Groll haben);
jemandem den Wurm segnen (umgangssprachlich veraltend; jemanden zurechtweisen, ihm gründlich die Meinung sagen);
jemandem den Wurm schneiden (umgangssprachlich veraltend; jemanden von einer Torheit, einer fixen Idee abbringen; früher wurde jungen Hunden eine angeblich Tollwut verursachende wurmförmige Sehne unter der Zunge weggeschnitten);
den Wurm/Würmer baden (umgangssprachlich scherzhaft; angeln; mit »Wurm« ist in dieser Wendung der Regenwurm gemeint, der beim Angeln als Köder dient).
2. (veraltet) Lindwurm.
2Wụrm, das; -[e]s, Würmer [identisch mit ↑ 1"Wurm"] (familiär):
kleines, unbeholfen-hilfsbedürftiges [bemitleidenswertes] Kind, Wesen:
ein liebes, niedliches, elendes Wurm;
die armen Würmchen haben nichts zu essen;
Die ärmsten Würmer dieser Kindertransporte waren die Säuglinge aus den städtischen und kirchlichen Findelheimen (Courage 2, 1978, 17).
1Wụrm, der; -[e]s, Würmer und Würme [mittelhochdeutsch, althochdeutsch wurm = Kriechtier, Schlange, Insekt, eigentlich = der Sichwindende]:1.
im Apfel sitzt ein Wurm;
die Amsel hat einen fetten Wurm im Schnabel;
das Kind hat Würmer (Spulwürmer), leidet an Würmern;
der Hund ist von Würmern befallen;
in diesem Holz sitzt der Wurm (es ist von ↑ {{link}}Holzwürmern{{/link}} (1) befallen);
die Angel wird mit einem Wurm (Regenwurm) als Köder versehen;
der Käse wimmelt von Würmern (Maden);
S auch der Wurm krümmt sich, wenn er getreten wird (auch der noch so Unterlegene, Ängstliche, Unterwürfige begehrt auf, wenn man ihn zu sehr bedrängt);
☆ in etwas ist/sitzt der Wurm drin (umgangssprachlich; etwas ist nicht in Ordnung, nicht so, wie es sein sollte; bezogen auf den Wurm im Obst: Im ganzen Strafwesen ist doch der Wurm drin [Eppendorfer, Kuß 87]);
jemandem die Würmer aus der Nase ziehen (umgangssprachlich; etwas von jemandem durch wiederholtes, geschicktes Fragen zu erfahren suchen; jemanden aushorchen; [diese und die beiden folgenden Wendungen gehen auf den alten Volksglauben von Krankheitsdämonen in Wurmgestalt im menschlichen Körper zurück, die im sog. Wurmsegen beschworen wurden, den Menschen zu verlassen]);
einen [nagenden] Wurm in sich, im Herzen tragen/haben (einen geheimen Groll haben);
jemandem den Wurm segnen (umgangssprachlich veraltend; jemanden zurechtweisen, ihm gründlich die Meinung sagen);
jemandem den Wurm schneiden (umgangssprachlich veraltend; jemanden von einer Torheit, einer fixen Idee abbringen; früher wurde jungen Hunden eine angeblich Tollwut verursachende wurmförmige Sehne unter der Zunge weggeschnitten);
den Wurm/Würmer baden (umgangssprachlich scherzhaft; angeln; mit »Wurm« ist in dieser Wendung der Regenwurm gemeint, der beim Angeln als Köder dient).
2.
2Wụrm, das; -[e]s, Würmer [identisch mit ↑ 1"Wurm"] (familiär):
kleines, unbeholfen-hilfsbedürftiges [bemitleidenswertes] Kind, Wesen:
ein liebes, niedliches, elendes Wurm;
die armen Würmchen haben nichts zu essen;
Die ärmsten Würmer dieser Kindertransporte waren die Säuglinge aus den städtischen und kirchlichen Findelheimen (Courage 2, 1978, 17).