Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
$
%
&
-
2
3
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
[W]
X
Y
Z
£
¥
Ł
Œ
Ɛ
Ʋ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Ο
Π
Ρ
Σ
Τ
Φ
Χ
Ω
€
Wind
Wịnd, der; -[e]s, -e [mittelhochdeutsch wint, althochdeutsch wind, verwandt mit ↑ "wehen" und eigentlich = der Wehende]:1. spürbar stärker bewegte Luft im Freien:
ein sanfter, lauer, warmer, frischer, stürmischer, heftiger, starker, böiger, kalter, eisiger, schneidender Wind;
günstige, ungünstige, widrige Winde;
auffrischende Winde aus Ost;
Wind und Wetter;
ein leichter Wind erhob sich, kam auf, wehte, kam von Osten;
der Wind bläst, pfeift, braust, weht ums Haus;
der Wind dreht sich, schlägt um, legt sich, flaut ab, hat aufgehört;
der Wind brachte Regen, blähte die Segel, zerrte an ihren Kleidern;
der heiße trockene Wind strich über sein Gesicht;
beim Gehen den Wind im Rücken haben;
den Wind, die Kräfte des Windes für etwas nutzen;
der Jäger hat schlechten, guten Wind (Jägersprache; steht so, dass das Wild Witterung, keine Witterung von ihm bekommt);
auf günstigen Wind warten;
gegen den Wind ankämpfen;
in der zweiten Halbzeit spielte die Mannschaft mit dem Wind, hatte die Mannschaft den Wind im Rücken (wehte der Wind in Richtung des Gegners, des gegnerischen Tors);
(Seemannssprache, besonders Segeln:) [hart] am Wind, gegen den Wind, mit halbem, vollem Wind, vor dem Wind segeln;
Ü seine Erzählungen sind nicht ernst zu nehmen, das ist alles nur Wind;
Scharfer Wind beugte die Pappeln (Springer, Was 98);
Der Wind kann hier die Humusschicht ungehindert abtragen (Gruhl, Planet 87);
Weiter oben sirrte der Wind, in einem sehr hohen Ton, der fast den Ohren wehtat (Handke, Frau 103);
ein glücklicher Wind (Umstand) habe sie an den Rand von Rom getrieben (Loest, Pistole 103);
Der Juni-Aufstand in Posen hat bestimmt seine Nachwirkungen. Wir könnten's gerade schaffen, ehe der Wind umschlägt (die Umstände ungünstig werden; Bieler, Bär 333);
R daher weht [also] der Wind (so verhält es sich also unerfreulicherweise); wer Wind sät, wird Sturm ernten (wer etwas Böses tut, wird durch ein weit größeres Übel bestraft; nach Hosea 8, 7);
☆ [schnell] wie der Wind (↑ "Blitz" [1]);
irgendwo weht [jetzt] ein anderer, scharfer, schärferer o. ä. Wind; der Wind pfeift [jetzt] aus einem anderen Loch (umgangssprachlich; irgendwo werden [jetzt] andere, strengere o. ä. Methoden angewandt, Maßstäbe angelegt: seit der neue Chef da ist, weht in der Firma ein anderer Wind);
wissen/erkennen/spüren/merken o. Ä., woher der Wind weht (umgangssprachlich; wissen, merken, wie sich etwas unerfreulicherweise wirklich verhält);
[in den beiden folgenden Wendungen steht »Wind« als Bild für das Ungreifbare, Leere] Wind machen (umgangssprachlich; sehr übertreiben; angeben: Mit diesem Extrablatt ließ sich schon Wind machen [Muschg, Gegenzauber 253]);
viel Wind um etwas machen (umgangssprachlich; viel Aufhebens von etwas machen; etwas sehr aufbauschen);
Wind von etwas bekommen/kriegen/haben (umgangssprachlich; von etwas, was eigentlich unbemerkt bleiben, nicht bekannt werden sollte, auf irgendeine Weise doch Kenntnis erhalten; aus der Jägerspr., Wind = Witterung: Die Kripo hatte schon vor geraumer Zeit von der Existenz des Spielclubs Wind bekommen [MM 20. 5. 75, 17]; Wie hatte Lehnau davon Wind gekriegt? [Springer, Was 135]);
jemandem den Wind aus den Segeln nehmen (umgangssprachlich; jemandem den Grund für sein Vorgehen, die Voraussetzungen für seine Argumente nehmen; aus der Seemannsspr., v. a. bei Seegefechten kam es früher darauf an, durch geschickte Manöver das gegnerische Schiff in den Windschatten zu bringen);
sich den Wind um die Nase wehen, um die Ohren wehen/pfeifen lassen (umgangssprachlich; sich in der Welt umsehen; das Leben kennenlernen);
bei/in Wind und Wetter (bei jedem, auch bei schlechtestem Wetter: er ist bei Wind und Wetter draußen bei seinen Tieren; Der Mantel ist sehr praktisch und wird in jedem Wind und Wetter gute Dienste leisten [Schädlich, Nähe 107]);
durch den Wind sein (umgangssprachlich: geistig verwirrt, konfus sein: durch das Chaos der vergangenen Wochen ist er [völlig] durch den Wind; er ist frisch verliebt und etwas durch den Wind);
gegen den Wind, mit dem Wind segeln (sich der herrschenden Meinung widersetzen, anschließen; sich [nicht] anpassen; [»Wind« steht in den drei folgenden Wendungen als Bild für Leere, Vergeblichkeit, Verlust, auch als Ausdruck der Geringschätzigkeit, die einer Sache gegenüber deutlich wird:]);
in den Wind reden/sprechen (mit seinen Worten kein Gehör finden: Doch alle Resolutionen und Appelle waren in den Wind gesprochen [Berliner Zeitung 25. 3. 78, 11]);
etwas in den Wind schlagen (dem [gut gemeinten] Rat eines andern keine Beachtung schenken: er hat alle Warnungen, Ratschläge des Freundes in den Wind geschlagen; ein so arger Theoretiker war er nun doch nicht, dass er alle Erfahrung in den Wind geschlagen hätte [Loest, Pistole 52]);
etwas in den Wind schreiben (umgangssprachlich; ↑ "Schornstein": das Geld kannst du in den Wind schreiben, er hat seine Schulden noch nie bezahlt; Jetzt konnte er den Frühschoppen in den Wind schreiben [Bieler, Bär 162]);
in alle Winde (überallhin, in alle Himmelsrichtungen: die Geschwister sind in alle Winde zerstreut).
2. a) (bei der Orgel) durch ein elektrisches Gebläse oder einen Blasebalg in Bewegung versetzte Luft, die den Pfeifen zugeführt wird;
b) (Hüttenwesen) bei bestimmten Prozessen (z. B. der Eisengewinnung im Hochofen) zugeführte, meist vorgewärmte und mit Sauerstoff angereicherte Luft.
3. Kurzform von ↑ "Darmwind".
ein sanfter, lauer, warmer, frischer, stürmischer, heftiger, starker, böiger, kalter, eisiger, schneidender Wind;
günstige, ungünstige, widrige Winde;
auffrischende Winde aus Ost;
Wind und Wetter;
ein leichter Wind erhob sich, kam auf, wehte, kam von Osten;
der Wind bläst, pfeift, braust, weht ums Haus;
der Wind dreht sich, schlägt um, legt sich, flaut ab, hat aufgehört;
der Wind brachte Regen, blähte die Segel, zerrte an ihren Kleidern;
der heiße trockene Wind strich über sein Gesicht;
beim Gehen den Wind im Rücken haben;
den Wind, die Kräfte des Windes für etwas nutzen;
der Jäger hat schlechten, guten Wind (Jägersprache; steht so, dass das Wild Witterung, keine Witterung von ihm bekommt);
auf günstigen Wind warten;
gegen den Wind ankämpfen;
in der zweiten Halbzeit spielte die Mannschaft mit dem Wind, hatte die Mannschaft den Wind im Rücken (wehte der Wind in Richtung des Gegners, des gegnerischen Tors);
(Seemannssprache, besonders Segeln:) [hart] am Wind, gegen den Wind, mit halbem, vollem Wind, vor dem Wind segeln;
Ü seine Erzählungen sind nicht ernst zu nehmen, das ist alles nur Wind;
Scharfer Wind beugte die Pappeln (Springer, Was 98);
Der Wind kann hier die Humusschicht ungehindert abtragen (Gruhl, Planet 87);
Weiter oben sirrte der Wind, in einem sehr hohen Ton, der fast den Ohren wehtat (Handke, Frau 103);
ein glücklicher Wind (Umstand) habe sie an den Rand von Rom getrieben (Loest, Pistole 103);
Der Juni-Aufstand in Posen hat bestimmt seine Nachwirkungen. Wir könnten's gerade schaffen, ehe der Wind umschlägt (die Umstände ungünstig werden; Bieler, Bär 333);
R daher weht [also] der Wind (so verhält es sich also unerfreulicherweise); wer Wind sät, wird Sturm ernten (wer etwas Böses tut, wird durch ein weit größeres Übel bestraft; nach Hosea 8, 7);
☆ [schnell] wie der Wind (↑ "Blitz" [1]);
irgendwo weht [jetzt] ein anderer, scharfer, schärferer o. ä. Wind; der Wind pfeift [jetzt] aus einem anderen Loch (umgangssprachlich; irgendwo werden [jetzt] andere, strengere o. ä. Methoden angewandt, Maßstäbe angelegt: seit der neue Chef da ist, weht in der Firma ein anderer Wind);
wissen/erkennen/spüren/merken o. Ä., woher der Wind weht (umgangssprachlich; wissen, merken, wie sich etwas unerfreulicherweise wirklich verhält);
[in den beiden folgenden Wendungen steht »Wind« als Bild für das Ungreifbare, Leere] Wind machen (umgangssprachlich; sehr übertreiben; angeben: Mit diesem Extrablatt ließ sich schon Wind machen [Muschg, Gegenzauber 253]);
viel Wind um etwas machen (umgangssprachlich; viel Aufhebens von etwas machen; etwas sehr aufbauschen);
Wind von etwas bekommen/kriegen/haben (umgangssprachlich; von etwas, was eigentlich unbemerkt bleiben, nicht bekannt werden sollte, auf irgendeine Weise doch Kenntnis erhalten; aus der Jägerspr., Wind = Witterung: Die Kripo hatte schon vor geraumer Zeit von der Existenz des Spielclubs Wind bekommen [MM 20. 5. 75, 17]; Wie hatte Lehnau davon Wind gekriegt? [Springer, Was 135]);
jemandem den Wind aus den Segeln nehmen (umgangssprachlich; jemandem den Grund für sein Vorgehen, die Voraussetzungen für seine Argumente nehmen; aus der Seemannsspr., v. a. bei Seegefechten kam es früher darauf an, durch geschickte Manöver das gegnerische Schiff in den Windschatten zu bringen);
sich
bei/in Wind und Wetter (bei jedem, auch bei schlechtestem Wetter: er ist bei Wind und Wetter draußen bei seinen Tieren; Der Mantel ist sehr praktisch und wird in jedem Wind und Wetter gute Dienste leisten [Schädlich, Nähe 107]);
durch den Wind sein (umgangssprachlich: geistig verwirrt, konfus sein: durch das Chaos der vergangenen Wochen ist er [völlig] durch den Wind; er ist frisch verliebt und etwas durch den Wind);
gegen den Wind, mit dem Wind segeln (sich der herrschenden Meinung widersetzen, anschließen; sich [nicht] anpassen; [»Wind« steht in den drei folgenden Wendungen als Bild für Leere, Vergeblichkeit, Verlust, auch als Ausdruck der Geringschätzigkeit, die einer Sache gegenüber deutlich wird:]);
in den Wind reden/sprechen (mit seinen Worten kein Gehör finden: Doch alle Resolutionen und Appelle waren in den Wind gesprochen [Berliner Zeitung 25. 3. 78, 11]);
etwas in den Wind schlagen (dem [gut gemeinten] Rat eines andern keine Beachtung schenken: er hat alle Warnungen, Ratschläge des Freundes in den Wind geschlagen; ein so arger Theoretiker war er nun doch nicht, dass er alle Erfahrung in den Wind geschlagen hätte [Loest, Pistole 52]);
etwas in den Wind schreiben (umgangssprachlich; ↑ "Schornstein": das Geld kannst du in den Wind schreiben, er hat seine Schulden noch nie bezahlt; Jetzt konnte er den Frühschoppen in den Wind schreiben [Bieler, Bär 162]);
in alle Winde (überallhin, in alle Himmelsrichtungen: die Geschwister sind in alle Winde zerstreut).
2. a) (bei der Orgel) durch ein elektrisches Gebläse oder einen Blasebalg in Bewegung versetzte Luft, die den Pfeifen zugeführt wird;
b) (Hüttenwesen) bei bestimmten Prozessen (z. B. der Eisengewinnung im Hochofen) zugeführte, meist vorgewärmte und mit Sauerstoff angereicherte Luft.
3. Kurzform von ↑ "Darmwind".