Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Wille
Wịl|le, der; -ns, -n , (selten:) Wịl|len, der; -s, - [mittelhochdeutsch wille, althochdeutsch willio, zu 2"wollen"]:jemandes Handlungen, Verhaltensweise leitendes Streben, Wollen, besonders als Fähigkeit des Menschen, sich bewusst für oder gegen etwas zu entscheiden; durch bewusste geistige Entscheidung gewonnener Entschluss zu etwas; bestimmte feste Absicht:
ein starker, eiserner, entschlossener, unbeugsamer, unerschütterlicher, schwankender, schwacher Wille;
unser aller Wille;
der Wille des Volkes zum Frieden;
der unbedingte Wille zur Macht (Machtwille);
Gottes unerforschlicher Wille;
dies war der Wille des Verstorbenen;
es war mein freier Wille, dies zu tun;
es war kein böser Wille von mir;
der gute Wille allein reicht nicht aus;
guten, den besten Willen zeigen, mitbringen;
jemandes Willen erfüllen, ausführen, beeinflussen, lenken, leiten, beugen, lähmen;
seinen Willen durchsetzen;
jemandem seinen Willen aufzwingen;
es ist sicher nicht gut, wenn man dem Kind immer den/seinen/allen Willen tut (wenn man immer das tut, was das Kind will);
lass ihm seinen Willen (lass ihn das tun, was er unbedingt will, auch wenn es nicht einzusehen ist);
er hat den festen Willen (ist fest entschlossen), sich zu ändern;
sie hat ihren eigenen Willen (weiß, was sie will; ist willensstark);
er hat keinen Willen (ist unentschlossen, willensschwach);
sich einem fremden Willen beugen;
einem fremden Willen gehorchen;
die Unbeugsamkeit seines Willens;
er ist voll guten Willens (ist sehr bemüht, das zu tun, was erwartet wird);
am guten Willen (an der Bereitschaft, dem Sichbemühen) hat es bei ihm nicht gefehlt;
auf seinem Willen beharren;
etwas aus freiem Willen tun;
bei/mit einigem guten Willen wäre es gegangen;
das geschah gegen/wider meinen Willen, ohne [Wissen und] Willen seiner Eltern;
es steht ganz in deinem Willen (in deinem Ermessen), dies zu tun;
es wird nach dem Willen der Mehrheit entschieden;
wenn es nach meinem Willen gegangen wäre (wenn es so gemacht worden wäre, wie ich es vorhatte, wie ich wollte), hätten wir alles längst hinter uns;
trotz ihres guten Willens (ihrer Bereitschaft, ihren großen Bemühungen) wurde aus der Sache nichts;
da in allen Lebewesen ein unbewusster Wille zum Leben und zur Vermehrung mächtig ist (Gruhl, Planet 38);
auch mein Wille war nun gebrochen (Innerhofer, Schattseite 82);
Penner seid ihr, mehr beim besten Willen (bestimmt, mit Sicherheit) nicht (Degener, Heimsuchung 61);
S wo ein Wille ist, ist auch ein Weg / Gebüsch (scherzhaft; wenn man etwas ernsthaft will, findet man auch eine Möglichkeit, es zu erreichen);
der Letzte/letzte Wille (↑ "Testament" [1]);
den guten Willen für die Tat nehmen (annehmen, dass sich jemand bemüht hat, auch wenn es ohne Erfolg blieb);
mit Willen (landschaftlich, sonst veraltend; ↑ "Fleiß" [2]);
wider Willen (ungewollt, unbeabsichtigt);
jemandem zu Willen sein (1. gehoben veraltend; sich jemandem unterwerfen; ausführen, tun, was jemand will, verlangt. 2. veraltet; sich jemandem hingeben).
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