Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Wiege
Wie|ge, die; -, -n [mittelhochdeutsch wige, wiege, spätalthochdeutsch wīga, wiega, wahrscheinlich verwandt mit 2"bewegen" und eigentlich = das Sichbewegende, Schwingende]:1. in der Form einem Kasten ähnliches Bettchen für Säuglinge, das auf zwei abgerundeten, parallel zu Kopf- und Fußende verlaufenden Kufen steht oder in ein Gestell beweglich eingehängt ist, sodass man das Kind darin 2"wiegen" (1 a) kann:
ein Kind in die Wiege legen;
in der Wiege schaukeln;
Ü die Wiege der Menschheit;
Das Haus bleibe. Es sei eine Wiege der Kunst (eine Stätte, in der Kunst gefördert werde, sich entwickeln könne; Muschg, Gegenzauber 246);
jemandes Wiege steht/stand irgendwo (gehoben; jemand ist irgendwo, an einem bestimmten Ort geboren: weiß man, wo seine Wiege steht?; ihre Wiege stand in Berlin);
jemandem nicht an der Wiege gesungen worden sein (für jemanden eine nicht zu erwartende berufliche o. ä. Entwicklung darstellen; wohl darauf bezogen, dass manche Wiegenlieder von der schönen Zukunft des kleinen Kindes handeln: dass er einmal im Gefängnis enden würde, ist ihm nicht an der Wiege gesungen worden);
jemandem in die Wiege gelegt worden sein (jemandem angeboren sein: Das Talent war dem kleinen Fritz … in die Wiege gelegt [Kicker 6, 1982, 12]);
von der Wiege an (von Geburt an);
von der Wiege bis zur Bahre (gehoben; das ganze Leben hindurch: Wir alle – Kaiser und Papst, Bischöfe und Fürsten – trieben mit ihm unser Machtspiel von seiner Wiege bis zur Bahre [Stern, Mann 202]).
2. (Gymnastik) Übung, bei der in der Bauchlage Oberkörper und Beine angehoben werden und der Körper in eine schaukelnde Bewegung gebracht wird.
3. Wiegestahl.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Wiege