Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Wickel
Wị|ckel, der; -s, - [mittelhochdeutsch, althochdeutsch wickel = Faserbündel, Verkleinerungsform von mittelhochdeutsch wicke, althochdeutsch wich(a) = Faserbündel, Docht, eigentlich = Geknüpftes; Gespinst]:1. ↑ "Umschlag" (2):
ein Wickel um die Brust;
der Kranken einen feuchten, warmen, kalten Wickel machen;
ich gebe ihm Medikamente, die das Fieber senken sollen, mache ihm heiße Wickel und sorge dafür, dass er gut zugedeckt bleibt (Hartlaub, Muriel 141).
2. etwas Gewickeltes, Zusammengerolltes:
der Wickel (das Innere, die Einlage) der Zigarre;
ein Wickel (Knäuel) Wolle.
3. a) Gegenstand, besonders Rolle, auf die etwas gewickelt wird; Spule;
b) Kurzform von ↑ "Lockenwickel".
4.jemanden, etwas am/beim Wickel packen/kriegen/haben/nehmen (umgangssprachlich: 1. jemanden packen, ergreifen: einen der beiden Lausbuben kriegte er am Wickel; Die beiden Räuber kamen nicht weit, die Polizei hatte sie bald am Wickel [BM 27. 2. 76, 5]. 2. etwas aufgreifen und ausführlich behandeln: ein bestimmtes Vorkommnis am Wickel haben; Hatte er ein Thema beim Wickel, so baute er es weidlich aus [Bastian, Brut 54]. 3. jemanden zur Rede stellen, zur Rechenschaft ziehen: die Chefin hatte wieder einmal den Stift am Wickel) [zu veraltet Wickel = Band um den [Männer]zopf].
5. (österreichisch umgangssprachlich) Verwicklung, Konflikt, Streitigkeit:
nach monatelangen Wickeln wurde der Vertrag aufgelöst.
6. (Botanik) Blütenstand, der abwechselnd nach links und rechts verzweigt ist.
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