Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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€
weit
weit [mittelhochdeutsch, althochdeutsch wīt, eigentlich = auseinandergegangen]:1. a) eine beträchtliche ↑ "Weite" (3) habend:
eine weite Öffnung;
ein ziemlich weiter Schacht;
ein weites (breites) Tal;
dort, wo die Höhle am weitesten ist;
das Mittel macht die Blutgefäße weiter;
das Hemd ist schön weit;
eine Hose, einen Ring weiter machen;
den Mund ganz weit aufmachen;
weit geöffnete Fenster;
ihr oben knappes, unten weites Sommerfähnchen (Grass, Hundejahre 542);
Bugenhagen trägt einen Trenchcoat, der ihm an den Schultern zu weit ist (Jens, Mann 11);
b) eine bestimmte ↑ "Weite" (3) habend:
ein drei Zoll weites Rohr;
den Stollen einige Fuß weiter machen;
die Tür stand einen Spalt weit offen;
die Hose, den Bund, den Kragen ein paar Zentimeter weiter machen.
2. a) (streckenmäßig) ausgedehnt, lang; über eine große Strecke, Entfernung [gehend], sich über eine große, bis zu einer großen Entfernung erstreckend:
eine weite Reise;
sie ist eine weit gereiste Forscherin;
das war ihr bisher weitester Wurf;
mit weiten (großen) Schritten;
in weiter (großer) Ferne;
in weitem (großem) Abstand, Bogen;
der Weg dahin ist weit;
weit hinausschwimmen;
sich nicht zu weit hineinwagen, hinüberbeugen;
sie wohnen nicht weit entfernt/(umgangssprachlich:) weit weg [von uns];
weit hinaus (weit außerhalb) über die Grenze;
wie weit ist es bis dorthin?;
die Marmelade steht weiter rechts;
wir fuhren immer weiter nach Norden;
weit hinter der Stadt;
von weit her kommen;
hast du [es] noch weit (umgangssprachlich; noch weit zu gehen, zu fahren)?;
Ü eine genauere Erklärung würde zu weit führen (zu lang, zu detailliert werden);
die Meinungen gingen weit auseinander;
er war seiner Zeit weit voraus;
weit nach Mitternacht;
mit Höflichkeit kommt man am weitesten;
er ist zu weit gegangen (über das Angemessene, Zumutbare, Erträgliche hinausgegangen);
das geht zu weit (das geht über das Zumutbare, Erträgliche hinaus);
es wurden weit, weiter gehende Maßnahmen gefordert;
weit, weiter tragende (große Tragweite habende) Absichten bekunden;
Für die Fahrgäste bedeutete die Umstellung weitere Fußwege (natur 9, 1991, 83);
Der VfL … überlistete mit weiten Diagonalpässen immer wieder die … Nürnberger Abwehrkette (Kicker 6, 1982, 34);
Aber er war weit entfernt, schön zu sein (er war ganz und gar nicht schön; Th. Mann, Hoheit 40);
Bis weit in den hellen Tag hinein weicht das Schwammige … nicht aus meinem Gesicht (Stern, Mann 17);
R so weit, so gut (bis hierhin [ist alles] in Ordnung);
☆ von Weitem/weitem (aus weiter Entfernung: von Weitem/weitem sieht es aus wie eine Vogelscheuche);
b) eine bestimmte streckenmäßige Ausdehnung, Länge habend; über eine bestimmte Strecke, Entfernung [gehend], sich über eine bestimmte, bis zu einer bestimmten Entfernung erstreckend:
ein paar Schritte weit, weiter;
zwei Meter weit;
der Ort liegt nur einen Kilometer weit von hier;
sie wohnt drei Straßen weiter;
Er knattert durchs Dorf … Sieben Häuser weit die Dorfstraße entlang (Fels, Kanakenfauna 59).
3. (über eine große Fläche, einen großen Bereich hin) ausgedehnt, von großer Erstreckung nach allen Seiten:
weite Wälder;
die weite Landschaft, Ebene;
das weite Meer;
in die weite Welt ziehen;
in weitem Umkreis;
eine weit (weithin, weiten Kreisen, bei vielen Menschen) bekannte Persönlichkeit;
ein weit, weiter blickendes/schauendes (↑ "Weitblick" [1] habendes, zeigendes) Unternehmen;
weit greifende (vieles umfassende) Pläne;
ein weit (in weite Entfernung), -er reichendes/tragendes Geschütz;
weit [in der Welt] herumgekommen sein;
eine weit (an vielen Orten) verbreitete Pflanze;
ein weit (über einen weiten Bereich ausgedehntes und vielfach) verzweigtes Eisenbahnnetz;
Ü ein weites Betätigungsfeld;
weite Kreise, Teile der Bevölkerung;
weit gespannte Erwartungen;
weit reichende (sich auf einen weiten Bereich erstreckende) Beziehungen, Konsequenzen, Pläne;
er besitzt weiter reichende Vollmachten als sein Vorgänger;
eine weit verbreitete (bei vielen Personen anzutreffende) Meinung;
ein weit verbreiteter Irrtum;
dieser Autotyp wurde zu guter Letzt der am weitesten verbreitete überhaupt;
eine weit (vielfach) verzweigte Verwandtschaft haben;
mich lockte das weite Russland (Koeppen, Rußland 111);
das weite Geviert der Grundmauern stand bereits (Kühn, Zeit 220);
wenn seine (= des Gemeinwesens) Verwaltung immer weitere Lebensbereiche erfasst (Fraenkel, Staat 160);
Vielmehr sieht er über ihn hinweg ins Weite (Hildesheimer, Tynset 104);
☆ weit und breit (in der ganzen Umgebung, ringsum: weit und breit gibt es hier keine Telefonzelle; es ist ein verschlafener Vorortbahnhof, kein Mensch weit und breit [Becker, Irreführung 9]);
das Weite suchen (sich eilig, fluchtartig entfernen: Anna aber fand nicht die Zeit, das Weite zu suchen [A. Kolb, Daphne 171]);
das Weite gewinnen (entkommen: in einem unbewachten Augenblick hatte er das Weite gewonnen [Th. Mann, Herr 29]).
4. [großen] Spielraum lassend oder ausnutzend:
ein weites Gewissen, Herz haben;
ein weiter Begriff;
eine sehr weite Definition;
im weiteren Sinne (Abk.: i. w. S.);
eine Vorschrift weit auslegen;
damit würde der begriffliche Rahmen sehr weit gespannt (Fraenkel, Staat 35).
5. zeitlich entfernt in der Vergangenheit bzw. Zukunft:
etwas liegt weit, weiter zurück;
Es war nicht mehr weit bis Weihnachten (Bieler, Bonifaz 172);
☆ auf weit hinaus (auf lange Zeit).
6. in der Entwicklung, in seinem Handeln, in seiner Wirkung bis zu einem fortgeschrittenen Maß, Grad, Stadium, Zustand [gelangt]:
wie weit seid ihr [mit eurem Projekt]?;
wir sind in Latein schon weiter als die Parallelklasse;
wir wollen es gar nicht erst so weit (dazu) kommen lassen;
so weit ist es schon mit dir gekommen (so schlimm ist es schon mit dir geworden)?;
… sind die Sowjets zweifellos entschlossen, noch weiter zu gehen (Dönhoff, Ära 207).
7. weitaus, um ein beträchtliches Maß:
weit größer, besser, mehr;
es sind weit über tausend;
das ist weit unter seinem Niveau, über dem Durchschnitt;
jemanden weit übertreffen;
weit unterlegen sein;
dass die technischen Schwierigkeiten … weit geringer sind (Dönhoff, Ära 71);
☆ bei Weitem/weitem (weitaus: das ist bei Weitem/weitem besser; die bei Weitem/weitem billigste Methode);
bei Weitem/weitem nicht (nicht einmal annähernd, längst nicht: das ist bei Weitem/weitem nicht alles).
eine weite Öffnung;
ein ziemlich weiter Schacht;
ein weites (breites) Tal;
dort, wo die Höhle am weitesten ist;
das Mittel macht die Blutgefäße weiter;
das Hemd ist schön weit;
eine Hose, einen Ring weiter machen;
den Mund ganz weit aufmachen;
weit geöffnete Fenster;
ihr oben knappes, unten weites Sommerfähnchen (Grass, Hundejahre 542);
Bugenhagen trägt einen Trenchcoat, der ihm an den Schultern zu weit ist (Jens, Mann 11);
b)
ein drei Zoll weites Rohr;
den Stollen einige Fuß weiter machen;
die Tür stand einen Spalt weit offen;
die Hose, den Bund, den Kragen ein paar Zentimeter weiter machen.
2. a) (streckenmäßig) ausgedehnt, lang; über eine große Strecke, Entfernung [gehend], sich über eine große, bis zu einer großen Entfernung erstreckend:
eine weite Reise;
sie ist eine weit gereiste Forscherin;
das war ihr bisher weitester Wurf;
mit weiten (großen) Schritten;
in weiter (großer) Ferne;
in weitem (großem) Abstand, Bogen;
der Weg dahin ist weit;
weit hinausschwimmen;
sich nicht zu weit hineinwagen, hinüberbeugen;
sie wohnen nicht weit entfernt/(umgangssprachlich:) weit weg [von uns];
weit hinaus (weit außerhalb) über die Grenze;
wie weit ist es bis dorthin?;
die Marmelade steht weiter rechts;
wir fuhren immer weiter nach Norden;
weit hinter der Stadt;
von weit her kommen;
hast du [es] noch weit (umgangssprachlich; noch weit zu gehen, zu fahren)?;
Ü eine genauere Erklärung würde zu weit führen (zu lang, zu detailliert werden);
die Meinungen gingen weit auseinander;
er war seiner Zeit weit voraus;
weit nach Mitternacht;
mit Höflichkeit kommt man am weitesten;
er ist zu weit gegangen (über das Angemessene, Zumutbare, Erträgliche hinausgegangen);
das geht zu weit (das geht über das Zumutbare, Erträgliche hinaus);
es wurden weit, weiter gehende Maßnahmen gefordert;
weit, weiter tragende (große Tragweite habende) Absichten bekunden;
Für die Fahrgäste bedeutete die Umstellung weitere Fußwege (natur 9, 1991, 83);
Der VfL … überlistete mit weiten Diagonalpässen immer wieder die … Nürnberger Abwehrkette (Kicker 6, 1982, 34);
Aber er war weit entfernt, schön zu sein (er war ganz und gar nicht schön; Th. Mann, Hoheit 40);
Bis weit in den hellen Tag hinein weicht das Schwammige … nicht aus meinem Gesicht (Stern, Mann 17);
R so weit, so gut (bis hierhin [ist alles] in Ordnung);
☆ von Weitem/weitem (aus weiter Entfernung: von Weitem/weitem sieht es aus wie eine Vogelscheuche);
b)
ein paar Schritte weit, weiter;
zwei Meter weit;
der Ort liegt nur einen Kilometer weit von hier;
sie wohnt drei Straßen weiter;
Er knattert durchs Dorf … Sieben Häuser weit die Dorfstraße entlang (Fels, Kanakenfauna 59).
3. (über eine große Fläche, einen großen Bereich hin) ausgedehnt, von großer Erstreckung nach allen Seiten:
weite Wälder;
die weite Landschaft, Ebene;
das weite Meer;
in die weite Welt ziehen;
in weitem Umkreis;
eine weit (weithin, weiten Kreisen, bei vielen Menschen) bekannte Persönlichkeit;
ein weit, weiter blickendes/schauendes (↑ "Weitblick" [1] habendes, zeigendes) Unternehmen;
weit greifende (vieles umfassende) Pläne;
ein weit (in weite Entfernung), -er reichendes/tragendes Geschütz;
weit [in der Welt] herumgekommen sein;
eine weit (an vielen Orten) verbreitete Pflanze;
ein weit (über einen weiten Bereich ausgedehntes und vielfach) verzweigtes Eisenbahnnetz;
Ü ein weites Betätigungsfeld;
weite Kreise, Teile der Bevölkerung;
weit gespannte Erwartungen;
weit reichende (sich auf einen weiten Bereich erstreckende) Beziehungen, Konsequenzen, Pläne;
er besitzt weiter reichende Vollmachten als sein Vorgänger;
eine weit verbreitete (bei vielen Personen anzutreffende) Meinung;
ein weit verbreiteter Irrtum;
dieser Autotyp wurde zu guter Letzt der am weitesten verbreitete überhaupt;
eine weit (vielfach) verzweigte Verwandtschaft haben;
mich lockte das weite Russland (Koeppen, Rußland 111);
das weite Geviert der Grundmauern stand bereits (Kühn, Zeit 220);
wenn seine (= des Gemeinwesens) Verwaltung immer weitere Lebensbereiche erfasst (Fraenkel, Staat 160);
☆ weit und breit (in der ganzen Umgebung, ringsum: weit und breit gibt es hier keine Telefonzelle; es ist ein verschlafener Vorortbahnhof, kein Mensch weit und breit [Becker, Irreführung 9]);
das Weite suchen (sich eilig, fluchtartig entfernen: Anna aber fand nicht die Zeit, das Weite zu suchen [A. Kolb, Daphne 171]);
das Weite gewinnen (entkommen: in einem unbewachten Augenblick hatte er das Weite gewonnen [Th. Mann, Herr 29]).
4. [großen] Spielraum lassend oder ausnutzend:
ein weites Gewissen, Herz haben;
ein weiter Begriff;
eine sehr weite Definition;
im weiteren Sinne (Abk.: i. w. S.);
eine Vorschrift weit auslegen;
damit würde der begriffliche Rahmen sehr weit gespannt (Fraenkel, Staat 35).
5. zeitlich entfernt in der Vergangenheit bzw. Zukunft:
etwas liegt weit, weiter zurück;
Es war nicht mehr weit bis Weihnachten (Bieler, Bonifaz 172);
☆ auf weit hinaus (auf lange Zeit).
6. in der Entwicklung, in seinem Handeln, in seiner Wirkung bis zu einem fortgeschrittenen Maß, Grad, Stadium, Zustand [gelangt]:
wie weit seid ihr [mit eurem Projekt]?;
wir sind in Latein schon weiter als die Parallelklasse;
wir wollen es gar nicht erst so weit (dazu) kommen lassen;
so weit ist es schon mit dir gekommen (so schlimm ist es schon mit dir geworden)?;
… sind die Sowjets zweifellos entschlossen, noch weiter zu gehen (Dönhoff, Ära 207).
7. weitaus, um ein beträchtliches Maß:
weit größer, besser, mehr;
es sind weit über tausend;
das ist weit unter seinem Niveau, über dem Durchschnitt;
jemanden weit übertreffen;
weit unterlegen sein;
dass die technischen Schwierigkeiten … weit geringer sind (Dönhoff, Ära 71);
☆ bei Weitem/weitem (weitaus: das ist bei Weitem/weitem besser; die bei Weitem/weitem billigste Methode);
bei Weitem/weitem nicht (nicht einmal annähernd, längst nicht: das ist bei Weitem/weitem nicht alles).