Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Weisheit
Weis|heit, die; -, -en [mittelhochdeutsch, althochdeutsch wīsheit]:1. auf Lebenserfahrung, Reife [Gelehrsamkeit] und Distanz gegenüber den Dingen beruhende, einsichtsvolle Klugheit:
göttliche Weisheit;
die Weisheit des Alters;
Die einfache instinkthafte Weisheit des Volkes wusste, dass … derjenige Friede der beste war, der am frühesten geschlossen wurde (A. Zweig, Grischa 178);
das Buch der Weisheit/die Weisheit Salomos (Buch des A. T.);
die Weisheit [auch nicht] mit Löffeln gefressen/gegessen haben (vgl. ↑ "Löffel" [1 a]);
glauben, die Weisheit [allein] gepachtet zu haben (umgangssprachlich; sich für besonders klug halten: die große Idee, dass keiner die Weisheit allein gepachtet hat [Musil, Mann 1267]);
der Weisheit letzter Schluss (1. die höchste Weisheit, Erkenntnis: dieses Weltbild hält er für der Weisheit letzten Schluss. 2. umgangssprachlich; die ideale Lösung, die Lösung aller Probleme: das Sonnenhaus ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss; nach Goethe, Faust II, 11 574);
mit seiner Weisheit am Ende sein (nicht mehr weiterwissen).
2. (durch Weisheit (1) gewonnene) Erkenntnis, Lehre; weiser Rat, Spruch:
eine alte chinesische Weisheit;
das Buch enthält viele Weisheiten;
deine Weisheiten kannst du für dich behalten (spöttisch; ich brauche deine Ratschläge nicht);
… über den Dichter, der seine Weisheiten und Meinungen in einen Becher lallte (Ransmayr, Welt 159);
Ich für mein Teil halte es mit der volkstümlichen Weisheit, dass, wenn zweie dasselbe tun, es mitnichten dasselbe ist (Th. Mann, Krull 140).
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