Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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weisen
wei|sen [mittelhochdeutsch, althochdeutsch wīsen, zu ↑ "weise", eigentlich = wissend machen]:1. (meist gehoben)
a) ↑ "zeigen" (2 a):
jemandem den Weg, die Richtung weisen;
b) in eine bestimmte Richtung, auf etwas zeigen, deuten:
mit der Hand, dem Kopf, dem Finger zur Tür weisen;
die Magnetnadel, der Pfeil weist nach Norden;
Der Knecht … wies mit dem Feuerhaken auf eine Bettstatt zwischen zwei Bücherborden (Ransmayr, Welt 77);
Ü Es war keine Herde, denn fast jeder Schädel wies auf eine andere Tierart (deutete auf eine andere Tierart hin; Grzimek, Serengeti 324);
… auf dem … Marktplatz, dessen Häuser … auf vergangene Jahrhunderte weisen (an vergangene Jahrhunderte erinnern; Berger, Augenblick 100);
c) (landschaftlich) ↑ "zeigen" (2 b), vorzeigen:
Sie wies uns ein kleines Vogelgewehr, das man im Park gefunden hatte (Hauptmann, Schuß 63);
ihr Begleiter wies einem Posten seinen Zettel (Fallada, Jeder 324);
ich wollte ihm die Grenzen seiner künstlerischen Freiheit weisen (Stern, Mann 395);
Stümpfe, zum Teil noch ganz frisch, wiesen die Arbeit (zeugten von der Arbeit) der Bandsäge (A. Zweig, Grischa 62).
2. a) schicken, ↑ "verweisen" (4):
jemanden aus dem Zimmer, vom Hof, aus dem Land weisen;
einen Schüler von der Schule weisen (ihm den weiteren Besuch der Schule verbieten);
Ü sie hat ihn wieder auf den rechten Weg gewiesen;
er hat diesen Gedanken, diese Vermutung weit von sich gewiesen (aufs Heftigste zurückgewiesen);
»Ich darf es verneinen;
als sie sich, vom Stewart gewiesen, an unseren Tisch setzt (Frisch, Gantenbein 437);
Mit einer abwesenden Bewegung wies er Fewkoobey an seine Arbeit (Brecht, Groschen 161);
Schon damals, als er aus dem Zisterzienserorden gewiesen (ausgeschlossen) wurde (Nigg, Wiederkehr 102);
aber ich will es auch nicht empört von mir weisen«, meinte Ulrich. »Es hätte sein können« (Musil, Mann 1132);
Es war an der Zeit, den Sohn in die Grenzen zu weisen (Ossowski, Liebe ist 330);
b) (selten) ↑ "verweisen" (3 a):
Er wies Vierbein an den Schreibstubenlöwen, der schleust ihn zum Adjutanten weiter (Kirst 08/15, 341);
c) (veraltend) ↑ "verweisen" (6), anweisen:
Die Mütter wiesen sie ärgerlich zur Ruhe (Brecht, Groschen 182);
darum hat er mich im Traum gewiesen, zu nehmen, was mein ist (Th. Mann, Joseph 361).
3. (österreichisch, schweizerisch) zeigen, erweisen:
Die Resultate (der Präsidentenwahl) werden weisen, ob sich Griechischzypern für die Kontinuität oder für den Wechsel entschieden hat (NZZ 14. 2. 83, 3);
Ob das geflügelte Wort von den neuen Besen, die gut kehren, auch im Falle von Alfa Romeo zutreffen wird, muss sich erst noch weisen (NZZ 12. 10. 85, 18);
Es wird sich weisen, ob es nun doch zu einem Volksbegehren … kommen wird oder nicht (Wochenpresse 48, 1983, 9).
4. (süddeutsch, schweizerisch, westösterreichisch) (beim Jass) zu Spielbeginn bestimmte Kartenkombinationen, die man in der Hand hat, melden und sich dafür Punkte gutschreiben lassen:
er konnte hundertfünfzig [Punkte] weisen.
5. ↑ "belehren" (2):
Lass dich weisen! Geh behutsam! (Lessing, Nathan IV, 4);
Das Mädel hätt' sich noch weisen lassen. Es wäre noch Zeit gewesen (Schiller, Kabale II, 4).
a) ↑ "zeigen" (2 a):
jemandem den Weg, die Richtung weisen;
b) in eine bestimmte Richtung, auf etwas zeigen, deuten:
mit der Hand, dem Kopf, dem Finger zur Tür weisen;
die Magnetnadel, der Pfeil weist nach Norden;
Der Knecht … wies mit dem Feuerhaken auf eine Bettstatt zwischen zwei Bücherborden (Ransmayr, Welt 77);
Ü Es war keine Herde, denn fast jeder Schädel wies auf eine andere Tierart (deutete auf eine andere Tierart hin; Grzimek, Serengeti 324);
… auf dem … Marktplatz, dessen Häuser … auf vergangene Jahrhunderte weisen (an vergangene Jahrhunderte erinnern; Berger, Augenblick 100);
c) (landschaftlich) ↑ "zeigen" (2 b), vorzeigen:
Sie wies uns ein kleines Vogelgewehr, das man im Park gefunden hatte (Hauptmann, Schuß 63);
ihr Begleiter wies einem Posten seinen Zettel (Fallada, Jeder 324);
ich wollte ihm die Grenzen seiner künstlerischen Freiheit weisen (Stern, Mann 395);
Stümpfe, zum Teil noch ganz frisch, wiesen die Arbeit (zeugten von der Arbeit) der Bandsäge (A. Zweig, Grischa 62).
2. a) schicken, ↑ "verweisen" (4):
jemanden aus dem Zimmer, vom Hof, aus dem Land weisen;
einen Schüler von der Schule weisen (ihm den weiteren Besuch der Schule verbieten);
Ü sie hat ihn wieder auf den rechten Weg gewiesen;
er hat diesen Gedanken, diese Vermutung weit von sich gewiesen (aufs Heftigste zurückgewiesen);
»Ich darf es verneinen;
als sie sich, vom Stewart gewiesen, an unseren Tisch setzt (Frisch, Gantenbein 437);
Mit einer abwesenden Bewegung wies er Fewkoobey an seine Arbeit (Brecht, Groschen 161);
Schon damals, als er aus dem Zisterzienserorden gewiesen (ausgeschlossen) wurde (Nigg, Wiederkehr 102);
aber ich will es auch nicht empört von mir weisen«, meinte Ulrich. »Es hätte sein können« (Musil, Mann 1132);
Es war an der Zeit, den Sohn in die Grenzen zu weisen (Ossowski, Liebe ist 330);
b) (selten) ↑ "verweisen" (3 a):
Er wies Vierbein an den Schreibstubenlöwen, der schleust ihn zum Adjutanten weiter (Kirst 08/15, 341);
c) (veraltend) ↑ "verweisen" (6), anweisen:
Die Mütter wiesen sie ärgerlich zur Ruhe (Brecht, Groschen 182);
darum hat er mich im Traum gewiesen, zu nehmen, was mein ist (Th. Mann, Joseph 361).
3. (österreichisch, schweizerisch) zeigen, erweisen:
Die Resultate (der Präsidentenwahl) werden weisen, ob sich Griechischzypern für die Kontinuität oder für den Wechsel entschieden hat (NZZ 14. 2. 83, 3);
Es wird sich weisen, ob es nun doch zu einem Volksbegehren … kommen wird oder nicht (Wochenpresse 48, 1983, 9).
4. (süddeutsch, schweizerisch, westösterreichisch) (beim Jass) zu Spielbeginn bestimmte Kartenkombinationen, die man in der Hand hat, melden und sich dafür Punkte gutschreiben lassen:
er konnte hundertfünfzig [Punkte] weisen.
5. ↑ "belehren" (2):
Lass dich weisen! Geh behutsam! (Lessing, Nathan IV, 4);
Das Mädel hätt' sich noch weisen lassen. Es wäre noch Zeit gewesen (Schiller, Kabale II, 4).