Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
weinen
wei|nen [mittelhochdeutsch weinen, althochdeutsch weinōn, zu 1"weh" und eigentlich = weh rufen]:a) (als Ausdruck von Schmerz, von starker innerer Erregung) Tränen vergießen [und dabei in kurzen, hörbaren Zügen einatmen und klagende Laute von sich geben]:
heftig, bitterlich, lautlos, wie ein Kind weinen;
um jemanden weinen;
vor Wut, Freude, Glück, Angst, Erschöpfung weinen;
da brauchst du doch nicht zu weinen;
nun hör auf zu weinen!;
warum weinst du denn?;
sie weinte beim geringsten Anlass;
musst du beim Zwiebelnschneiden nicht weinen? (umgangssprachlich; tränen dir dabei nicht die Augen?);
er weinte zum Steinerweichen (umgangssprachlich; sehr heftig);
er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte (war von zwiespältigen Gefühlen erfüllt);
das Weinen unterdrücken;
er war dem Weinen nahe;
das ist doch zum Weinen (es ist eine Schande);
Er weinte still vor sich hin (Ott, Haie 181);
sie weint in die Kissen (Frisch, Cruz 40);
… weinte er über den Tod aller seiner Kameraden (Schnabel, Marmor 102);
»Aber das ist doch schon dreißig Jahre her!«, weint (sagt weinend) Tante Elke (Bieler, Bonifaz 130);
Ü Wohl weinten die Geigen und Bratschen (Thieß, Legende 74);
leise weinend (umgangssprachlich; recht kleinlaut: er hat den Tadel leise weinend eingesteckt; K die Ritter … weinten, dass sie kein Fräulein war [Kleist, Käthchen I, 1]; Nun, warum soll ich denn nicht weinen? Ich weine auf den Taler, ich weine auf die Bittschrift, auf alles weine ich [Cl. Brentano, Kasperl 354]);
b) (sich oder etwas) durch Weinen (a) in einen bestimmten Zustand bringen:
sich die Augen rot weinen;
das Kind hat sich müde, in den Schlaf geweint;
Er hatte sich die Augen blind geweint über den Särgen der Kinder (Wiechert, Jeromin-Kinder 336);
c) weinend hervorbringen:
heiße, dicke, bittere Tränen weinen;
Freudentränen, Krokodilstränen weinen.
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