Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Wein
Wein, der; -[e]s, (Sorten:) -e [mittelhochdeutsch, althochdeutsch wīn < lateinisch vinum]:1.
a) ↑ {{link}}Weinreben{{/link}} (1):
der Wein blüht;
in dieser Gegend gedeiht der Wein sehr gut;
Wein bauen, anbauen, anpflanzen;
wilder Wein (rankender Strauch mit fünffach gegliederten, sich im Herbst rot färbenden Blättern und in Trauben wachsenden, blauschwarzen Beeren);
b) Weintrauben:
Wein ernten, lesen;
er konnte gut sehen, wie sie auf den gegenüberliegenden Höhen den Wein einbrachten (Brecht, Geschichten 33).
2. a) aus dem gegorenen Saft der Weintrauben hergestelltes alkoholisches Getränk:
weißer, roter, süßer, lieblicher, trockener, herber, spritziger, süffiger, schwerer, leichter Wein;
ein junger, edler, teurer, schlechter Wein;
in- und ausländische Weine;
eine Flasche, ein Glas, ein Schoppen Wein;
eine Kiste Wein (Kiste mit Wein in Flaschen);
Wein vom Fass;
offener Wein;
neuer Wein (landschaftlich; Federweißer);
der Wein funkelt im Glas, ist sauer, ist zu warm, moussiert, steigt [mir] in den Kopf/zu Kopf;
dort wächst ein guter Wein (dort reifen Trauben, aus denen ein guter Wein hergestellt wird);
Wein keltern, ausbauen, abfüllen, auf Flaschen ziehen, panschen, trinken;
ich bestellte mir einen Wein (ein Glas Wein);
das Bukett, die Blume, der Duft des Weins;
jemanden auf ein/zu einem Glas Wein einladen;
gemütlich bei einem Glas Wein zusammensitzen;
Paella … Der Wein dazu ist schwer, einschläfernd (a & r 2, 1997, 86);
Der Baron Torroni kam, vom Wein brandrot, dazwischen (H. Mann, Stadt 240);
Ü Im Übrigen zeigt der sehr niedrige Preis …, dass das Bier, so wie es auch von manchen Texten bestätigt wird, der Wein der Armen war (André [Übers.], Essen 155);
R Wein auf Bier, das rat' ich dir; Bier auf Wein, das lass sein! (umgangssprachlich; wenn du vorher Bier getrunken hast, ist der Genuss von Wein danach unschädlich); im Wein ist/liegt Wahrheit (↑ "in vino veritas");
jemandem reinen/klaren Wein einschenken (jemandem die volle Wahrheit sagen, auch wenn sie unangenehm ist: Ich habe Aimée eines Abends reinen Wein eingeschenkt [Perrin, Frauen 289]; Sind Sie schon so gefürchtet, dass Ihre nächsten Berater und Mitarbeiter Ihnen nicht mehr klaren Wein einzuschenken wagen? [Benrath, Konstanze 108]);
neuen Wein in alte Schläuche füllen (etwas nicht grundlegend, durchgreifend erneuern, sondern nur notdürftig, halbherzig ändern, umgestalten; nach Matthäus 9, 17);
b) gegorener Saft von Beeren-, Kern- oder Steinobst; Obstwein:
Gustav überfiel auch sie mit Stachelbeerwein. Die Krämerfrau nippte. Der Wein war sauer und kratzig (Strittmatter, Wundertäter 21).
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