Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Weile
Wei|le, die; - [mittelhochdeutsch wīl(e), althochdeutsch (h)wīla, eigentlich = Ruhe, Rast, Pause]:[kürzere] Zeitspanne von unbestimmter Dauer:
eine kurze, kleine, lange Weile;
es dauerte eine [gute] Weile, bis sie antwortete;
eine Weile schlafen, warten;
das Ende der langen Weile;
aus langer Weile (aus Langeweile);
nach einer Weile ging sie;
er ist schon vor einer Weile gekommen;
Er strebt nach der Erlösung, aber damit hat es noch gute Weile (gehoben; das dauert noch einige Zeit; Hesse, Steppenwolf 247);
Ich stellte mich in die Dusche, drehte den Wasserhahn auf und seifte mich ein. Eine Weile ertränkte das Brausen der Dusche die Stimmen aus dem Umkleideraum (Thor [Übers.], Ich 46);
er … hatte gute Weile (gehoben; viel Zeit) dazu, denn die Beratung der Geschworenen dauerte lange (Maass, Gouffé 324);
Das damalige »Kasperle-Theater« wurde eine Weile lang von Christian Morgenstern beliefert (Tucholsky, Werke II, 393);
als hätte er hier besonders guter Weile (veraltet; besonderen Spaß, ein besonderes Vergnügen o. Ä.) gehabt, als würde es ihm gerade hier oben ganz besonders wohl gefallen haben (R. Walser, Gehülfe 135);
Aber Deutschland ist nicht nur – für eine ganze Weile – vom Nationalsozialismus geheilt … (Augstein, Spiegelungen 14);
denn seit geraumer Weile ist mein Singvogel verstummt (Kusenberg, Mal 136);
dann lass von Weile zu Weile (ab u. zu, manchmal, gelegentlich) die Hörner blasen (Doderer, Abenteuer 97);
K Die Zeit wird ihm lang; und will er nicht müßige Weile (Langeweile) haben, so muss er sich doch wohl etwas zu tun machen (Lessing, Der junge Gelehrte III, 1).
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