Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
weiden
wei|den [mittelhochdeutsch weide(ne)n, althochdeutsch weid(an)ōn = jagen, Futter suchen; weiden]:1. (von pflanzenfressenden Tieren, besonders Haustieren) sich im Freien, auf einer 2"Weide" pflanzliche Nahrung suchen und fressen; grasen:
die Schafe, Pferde weiden;
das Vieh weiden lassen;
eine Graugans, die den ganzen Tag im Freien geweidet hat (Lorenz, Verhalten I, 323);
Sie (= die Bienen) weideten auf der Wiese (Jünger, Bienen 88);
Ü Es wird Zeit für mich, die Augen auf den grünen Ebenen … und an den Ginsterhängen … weiden zu lassen, anders kommt mir keine substanzielle Nahrung in den Geist (Stern, Mann 147).
2. (Tiere) grasen lassen [und dabei beaufsichtigen]:
Kühe, Ziegen weiden.
3.
a) (gehoben) sich an etwas, besonders einem schönen Anblick, erfreuen, ergötzen:
sich an der schönen Natur weiden;
ihre Blicke weideten sich an dem herrlichen Anblick;
er weidete sich an ihren breiten, vollen Schultern, an ihren festen Hüften, an den langen, gut gewachsenen Beinen (Kirst, 08/15, 28);
b) (abwertend) sich in hämischer oder sadistischer Weise an etwas ergötzen, was für einen andern unangenehm ist, worunter ein anderer leidet:
sich an jemandes Angst, Verzweiflung, Not, Pein, Qualen weiden;
Vierbein wurde flammend rot, und Schulz weidete sich an dessen Verlegenheit (Kirst, 08/15, 468);
Prall weidete sich an der Überraschung des Dekorierten (Fallada, Jeder 157).
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