Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Wehr
1Wehr, die; -, -en [mittelhochdeutsch wer(e), althochdeutsch werī, warī = Befestigung, Verteidigung, Schutzwaffe, zu ↑ "wehren"]:1. (veraltet) das Sichwehren; Verteidigung:
ohne jede Wehr;
☆ sich [gegen jemanden, etwas] zur Wehr setzen (sich wehren, verteidigen: sie setzte sich energisch, nachdrücklich, auf das Heftigste, erfolgreich dagegen zur Wehr; dass auch Georg … sich oft allein gegen mehrere zur Wehr setzen musste [Innerhofer, Schattseite 120]).
2. (dichterisch veraltet) Mittel, das zur 1Wehr (1) dient, eingesetzt wird:
gegen die Wehr (den Schutzwall) anrennen;
Menschen, die gewohnt sind, eine Wehr (eine Waffe) zu tragen, fühlen sich ohne das unsicherer als andere (Musil, Mann 990);
Ü Von den Logenplätzen ihrer Fensterbrüstungen, auf denen Blumen und Blätter eine stachlige Wehr nach außen bildeten (Jelinek, Lust 93).
3. Kurzform von ↑ "Feuerwehr" (1):
Es handelt sich dabei um die Wehr eines Dorfes mit zirka 140 bis 150 Einwohnern (Freie Presse 15. 2. 90, 8).
4. (Jägersprache) in gerader Linie vorgehende Schützen, Treiber bei einer Treibjagd.
5. (veraltend) Kampftruppe, Streitmacht, Armee:
erst wenn wir diese Armee und diese Wehren zerschlagen haben, darf niemand mehr sagen: »Deutschland – ein Kasernenhof!« (Tucholsky, Werke II, 123);
Aus dem Argwohn gegen den Militarismus und die »schimmernde Wehr« Wilhelms II. wurde unbemerkt die Aversion gegen alles Militärische (Dönhoff, Ära 18).
2Wehr, das; -[e]s, -e [mittelhochdeutsch wer, vielleicht mit ↑ 1"Wehr" identisch und dann eigentlich = Befestigung gegen das Wasser oder im Sinne von »Flechtwerk, Geflecht« zu ↑ "wehren" und ursprünglich = Fischwehr]:
Stauanlage zur Hebung des Wasserstands eines Flusses, zur Änderung des Gefälles, Regelung des Abflusses o. Ä.; Stauwehr:
das Wehr öffnen;
Unten am Stadtgraben braust das Wehr (Fr. Wolf, Zwei 34);
Auch ältere Katzen schwammen manchmal ziellos und aufgedunsen, fingen sich endlich am Wehr und wurden … herausgefischt (Grass, Hundejahre 312).
1Wehr, die; -, -en [mittelhochdeutsch wer(e), althochdeutsch werī, warī = Befestigung, Verteidigung, Schutzwaffe, zu ↑ "wehren"]:1.
ohne jede Wehr;
☆ sich [gegen jemanden, etwas] zur Wehr setzen (sich wehren, verteidigen: sie setzte sich energisch, nachdrücklich, auf das Heftigste, erfolgreich dagegen zur Wehr; dass auch Georg … sich oft allein gegen mehrere zur Wehr setzen musste [Innerhofer, Schattseite 120]).
2. (dichterisch veraltet) Mittel, das zur 1Wehr (1) dient, eingesetzt wird:
gegen die Wehr (den Schutzwall) anrennen;
Menschen, die gewohnt sind, eine Wehr (eine Waffe) zu tragen, fühlen sich ohne das unsicherer als andere (Musil, Mann 990);
Ü Von den Logenplätzen ihrer Fensterbrüstungen, auf denen Blumen und Blätter eine stachlige Wehr nach außen bildeten (Jelinek, Lust 93).
3. Kurzform von ↑ "Feuerwehr" (1):
Es handelt sich dabei um die Wehr eines Dorfes mit zirka 140 bis 150 Einwohnern (Freie Presse 15. 2. 90, 8).
4. (Jägersprache) in gerader Linie vorgehende Schützen, Treiber bei einer Treibjagd.
5. (veraltend) Kampftruppe, Streitmacht, Armee:
erst wenn wir diese Armee und diese Wehren zerschlagen haben, darf niemand mehr sagen: »Deutschland – ein Kasernenhof!« (Tucholsky, Werke II, 123);
Aus dem Argwohn gegen den Militarismus und die »schimmernde Wehr« Wilhelms II. wurde unbemerkt die Aversion gegen alles Militärische (Dönhoff, Ära 18).
2Wehr, das; -[e]s, -e [mittelhochdeutsch wer, vielleicht mit ↑ 1"Wehr" identisch und dann eigentlich = Befestigung gegen das Wasser oder im Sinne von »Flechtwerk, Geflecht« zu ↑ "wehren" und ursprünglich = Fischwehr]:
Stauanlage zur Hebung des Wasserstands eines Flusses, zur Änderung des Gefälles, Regelung des Abflusses o. Ä.; Stauwehr:
das Wehr öffnen;
Unten am Stadtgraben braust das Wehr (Fr. Wolf, Zwei 34);
Auch ältere Katzen schwammen manchmal ziellos und aufgedunsen, fingen sich endlich am Wehr und wurden … herausgefischt (Grass, Hundejahre 312).