Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
waschen
wạ|schen [mittelhochdeutsch waschen, weschen, althochdeutsch wascan, wahrscheinlich verwandt mit ↑ "Wasser" und eigentlich = benetzen, befeuchten; fließen]:1. a) unter Verwendung von Seife oder eines Waschmittels durch häufiges [maschinelles] Bewegen in Wasser [und durch Reiben, Drücken, Walken] von Schmutz befreien:
Wäsche, Hemden waschen;
den Pullover wasche ich mit der Hand;
eine frisch gewaschene Bluse;
heute muss ich waschen;
b) durch Waschen (2) in einen bestimmten Zustand bringen:
etwas sauber, weiß waschen;
c) durch Waschen (1 a) entfernen:
einen Fleck aus der Bluse, aus dem Tischtuch waschen.
2. a) mit Wasser und Seife o. Ä. von anhaftendem Schmutz befreien, reinigen:
sich [mit Wasser und Seife] waschen;
sich die Hände, die Füße, das Gesicht, die Haare waschen;
jemandem den Rücken, den Kopf waschen;
b) durch Waschen (2 a) entfernen:
sich den Schmutz aus den Ohren waschen;
wasch dir erst einmal den Dreck von den Knien!
3. a) mit Wasser [und einem Reinigungsmittel] von anhaftendem Schmutz oder unerwünschten Beimengungen befreien, ↑ "säubern" (1):
das Gemüse putzen und waschen;
er wusch das Auto, das Fenster, die Scheiben;
Geschirr waschen (landschaftlich; spülen);
Erz, Kohle waschen (Fachsprache; durch Ausschwemmen bestimmter unerwünschter Beimengungen aufbereiten);
ein Gas waschen (Fachsprache; durch Hindurchleiten durch eine geeignete Lösung von Verunreinigungen befreien);
Sie … wusch den Steinboden mit Essigwasser und Asche (Ransmayr, Welt 216);
sich gewaschen haben (umgangssprachlich; von äußerst beeindruckender [und unangenehmer] Art sein: die Klassenarbeit hatte sich gewaschen; eine Ohrfeige, Strafe, die sich gewaschen hat);
b) durch Waschen (3 a) abscheiden und so gewinnen:
Gold waschen;
dass jener Pechvogel … eine ganze Menge Kilogramme guten reinen Goldes mit sich führt, das er … aus einem Fluss im Innern gewaschen hat (Bamm, Weltlaterne 128).
4. ↑ "spülen" (1 b):
die Insektizide werden [vom Regen] in den Boden, ins Grundwasser gewaschen;
Rund 100 Millionen Tonnen Kohlenstoff werden Jahr für Jahr vom Regen aus der Luft gewaschen (natur 2, 1991, 89).
5. durch ↑ {{link}}Auswaschen{{/link}} (2) zum Verschwinden bringen:
Erst dann, wenn ihre Namen aus dem Stein gewaschen sind, wird es sie (= die Toten) nicht mehr geben (Fels, Kanakenfauna 54).
6. (Jargon) auf illegale Weise erworbenes Geld durch [komplizierte] Finanztransaktionen wieder in den wirtschaftlichen Kreislauf einschleusen und dadurch ↑ "legalisieren" (2):
Die meist registrierten Beutebanknoten schließlich sind zügig und spurlos zu »waschen«, etwa durch … Streuen auf Spielbankkassen oder ferne Bankschalter (Spiegel 53, 1976, 29);
Scotland Yard packte im Mai zu, als er offenbar versuchte, in London Oetker-Millionen zu waschen (Spiegel 39, 1997, 131);
zehn Personen … sollen über Scheinfirmen in Italien, der Bundesrepublik und Belgien aus Entführungen stammende Lösegelder »gewaschen« haben (Welt 20. 2. 81, 18);
Erlöse im Drogenhandel, … die »unter dem Anschein legaler Geschäfte und Unternehmungen angelegt, also gewaschen worden sind« (MM 3./4. 5. 86, 15).
7. (landschaftlich) (jemandem) zum Spaß, um ihn zu ärgern, Schnee ins Gesicht reiben; einseifen:
jetzt wird er gewaschen.
8. a) (vom Wasser der See, von Wellen) ↑ "schlagen" (2 b):
Eine Woge wusch übers Oberdeck (Ott, Haie 127);
Und weiter ist keine Stimme als das Heulen des Sturmes und das harte Waschen der Wellen, die ums Haus spülen (Nachbar, Mond 263);
b) ↑ "spülen" (3 a):
er wurde von einer See über Bord gewaschen.
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