Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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wandeln
wạn|deln [mittelhochdeutsch wandeln, althochdeutsch wantalōn, Iterativbildung zu althochdeutsch wantōn = wenden, zu ↑ 1"winden", also eigentlich = wiederholt wenden] (gehoben):1.
a) sich [grundlegend] verändern; eine andere Form, Gestalt o. Ä. bekommen; in seinem Wesen, Verhalten o. Ä. anders werden:
du hast dich, dein Leben hat sich gewandelt;
die Verhältnisse haben sich seitdem sehr gewandelt;
die Zeit, das Bewusstsein der Menschen, die Mode hat sich gewandelt;
Meinungen, Anschauungen, Ideale wandeln sich im Laufe der Zeit;
die Bedeutung des Wortes hat sich im Laufe der Sprachgeschichte gewandelt;
den gewandelten Bedürfnissen gerecht werden;
wie stark sich die Inhalte des Begriffs Monarchie gewandelt haben, bedarf keiner Erklärung (Thieß, Reich 11);
Es vergehen zehn Jahre, ehe sich … das Schicksal des Knaben zu wandeln beginnt (Jens, Mann 149);
b) zu etwas anderem werden; sich verwandeln:
Dann wandelte sich seine fordernde Schärfe langsam in tiefe Verachtung (Kirst, 08/15, 725);
… wandelt sich der Chemie-Saulus zum Öko-Paulus und entsagt der giftigen Chemie (Spiegel 23, 1987, 240).
2.
a) anders werden lassen, verändern:
die Erlebnisse haben sie gewandelt;
sie ist ein gewandelter Mensch;
Wer nicht … aus der Tiefe seiner Seele her gewandelt wurde … (Thieß, Reich 295);
b) zu etwas anderem werden lassen, verwandeln:
das Chaos in Ordnung wandeln;
… habe er sich vorgenommen, die Kathedrale von Coventry von einem Symbol der Zerstörung zu einem Zeichen der Versöhnung zu wandeln (Welt 9. 11. 65, 11);
Die Mehrheitsaktionäre … haben … ein Paket neuer Tosco-Vorzugsaktien erhalten, die in 1,7 Mio. Tosco-Stammaktien gewandelt werden können (NZZ 9. 12. 82, 16);
c) (Rechtssprache) (einen Kauf- oder Werkvertrag als Käufer oder Besteller) durch einseitige Erklärung rückgängig machen:
Wird das Stück … in umfunktionierter Weise aufgeführt, so ist die Werkleistung mangelhaft. Der Besucher kann deshalb wandeln oder mindern (NJW 19, 1984, 1078).
3. langsam, mit gemessenen Schritten, meist ohne einem Ziel zuzusteuern, gehen, sich fortbewegen:
in einem Park wandeln;
auf und ab wandeln;
dass ich durch eine Weltstadt geh' und gleichzeitig unter Palmen wandel' (Fels, Kanakenfauna 132);
ein Somnambuler, der mit geschlossenen Augen auf dem Dache wandelt (Thieß, Reich 561);
wie ein Versuch, auf dem Wasser zu wandeln (Frisch, Stiller 405);
Ü Früher … wuschen sich Romanhelden grundsätzlich überhaupt nicht – sie wandelten durchs Leben, wie man heute noch bei Tagore durchs Leben wandelt (Tucholsky, Werke II, 274);
… wollen Sie mir nur Eindruck machen … damit, dass Sie überall Zutritt haben und auf den Höhen der Menschheit wandeln (zu den privilegiertesten Menschen gehören; Th. Mann, Krull 367);
☆ ein wandelnder, eine wandelnde usw. … (umgangssprachlich scherzhaft; eine Verkörperung eines, einer usw. …: er ist ein wandelnder Vorwurf; Die Gestalt aber – wie feiertäglich! Welch wandelnder Sonntag: weder knabenhaft, noch die eines Mädchens …! [A. Kolb, Schaukel 151]; … hörte man den völlig genesenen Skandinavier, diese wandelnde Empfehlung des Ortes und der Heilanstalt, sich … entfernen [Th. Mann, Zauberberg 295]).
4. (biblisch) in einer bestimmten Weise leben, seinen Lebenswandel führen:
jene, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist;
wir haben in der Gnade Gottes gewandelt.
5. (österreichisch umgangssprachlich) (beim Billiard, Kegeln, Eisstockschießen) über die ↑ 2"Bande" (1) spielen.
a) sich [grundlegend] verändern; eine andere Form, Gestalt o. Ä. bekommen; in seinem Wesen, Verhalten o. Ä. anders werden:
du hast dich, dein Leben hat sich gewandelt;
die Verhältnisse haben sich seitdem sehr gewandelt;
die Zeit, das Bewusstsein der Menschen, die Mode hat sich gewandelt;
Meinungen, Anschauungen, Ideale wandeln sich im Laufe der Zeit;
die Bedeutung des Wortes hat sich im Laufe der Sprachgeschichte gewandelt;
den gewandelten Bedürfnissen gerecht werden;
wie stark sich die Inhalte des Begriffs Monarchie gewandelt haben, bedarf keiner Erklärung (Thieß, Reich 11);
Es vergehen zehn Jahre, ehe sich … das Schicksal des Knaben zu wandeln beginnt (Jens, Mann 149);
b) zu etwas anderem werden; sich verwandeln:
Dann wandelte sich seine fordernde Schärfe langsam in tiefe Verachtung (Kirst, 08/15, 725);
… wandelt sich der Chemie-Saulus zum Öko-Paulus und entsagt der giftigen Chemie (Spiegel 23, 1987, 240).
2.
a) anders werden lassen, verändern:
die Erlebnisse haben sie gewandelt;
sie ist ein gewandelter Mensch;
Wer nicht … aus der Tiefe seiner Seele her gewandelt wurde … (Thieß, Reich 295);
b) zu etwas anderem werden lassen, verwandeln:
das Chaos in Ordnung wandeln;
… habe er sich vorgenommen, die Kathedrale von Coventry von einem Symbol der Zerstörung zu einem Zeichen der Versöhnung zu wandeln (Welt 9. 11. 65, 11);
Die Mehrheitsaktionäre … haben … ein Paket neuer Tosco-Vorzugsaktien erhalten, die in 1,7 Mio. Tosco-Stammaktien gewandelt werden können (NZZ 9. 12. 82, 16);
c) (Rechtssprache) (einen Kauf- oder Werkvertrag als Käufer oder Besteller) durch einseitige Erklärung rückgängig machen:
Wird das Stück … in umfunktionierter Weise aufgeführt, so ist die Werkleistung mangelhaft. Der Besucher kann deshalb wandeln oder mindern (NJW 19, 1984, 1078).
3.
in einem Park wandeln;
auf und ab wandeln;
dass ich durch eine Weltstadt geh' und gleichzeitig unter Palmen wandel' (Fels, Kanakenfauna 132);
ein Somnambuler, der mit geschlossenen Augen auf dem Dache wandelt (Thieß, Reich 561);
wie ein Versuch, auf dem Wasser zu wandeln (Frisch, Stiller 405);
Ü Früher … wuschen sich Romanhelden grundsätzlich überhaupt nicht – sie wandelten durchs Leben, wie man heute noch bei Tagore durchs Leben wandelt (Tucholsky, Werke II, 274);
… wollen Sie mir nur Eindruck machen … damit, dass Sie überall Zutritt haben und auf den Höhen der Menschheit wandeln (zu den privilegiertesten Menschen gehören; Th. Mann, Krull 367);
☆ ein wandelnder, eine wandelnde usw. … (umgangssprachlich scherzhaft; eine Verkörperung eines, einer usw. …: er ist ein wandelnder Vorwurf; Die Gestalt aber – wie feiertäglich! Welch wandelnder Sonntag: weder knabenhaft, noch die eines Mädchens …! [A. Kolb, Schaukel 151]; … hörte man den völlig genesenen Skandinavier, diese wandelnde Empfehlung des Ortes und der Heilanstalt, sich … entfernen [Th. Mann, Zauberberg 295]).
4.
jene, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist;
wir haben in der Gnade Gottes gewandelt.
5. (österreichisch umgangssprachlich) (beim Billiard, Kegeln, Eisstockschießen) über die ↑ 2"Bande" (1) spielen.