Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Wald
Wạld, der; -[e]s, Wälder:1. [mittelhochdeutsch, althochdeutsch walt, ursprünglich = nicht bebautes Land, vielleicht verwandt mit lateinisch vellere = rupfen, zupfen, raufen, also eigentlich = gerupftes Laub] größere, dicht mit Bäumen bestandene Fläche:
ein lichter, tiefer, dunkler, verschneiter, winterlicher Wald;
ein naturnaher Wald;
endlose, undurchdringliche Wälder;
für den Bau der Straße müssen 30 Hektar Wald abgeholzt werden;
einen Wald roden, anpflanzen, forstlich nutzen;
die Wälder durchstreifen;
dort gibt es viel, kaum noch Wald;
durch Wald und Feld, Wald und Flur streifen;
die Tiere des Waldes;
in der Kühle des Waldes;
sich im Wald verirren;
Je mehr im Ruhrgebiet die Schlote rauchen, desto schneller stirbt im Sauerland der Wald (FAZ 23. 4. 83, 13);
Aber die berühmte Liebe zum deutschen Wald hat keineswegs dazu geführt, dass auch nur einer jener »Betreiber« …, die ihn auf dem Gewissen haben, im Knast gelandet wäre (Enzensberger, Mittelmaß 194);
R wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus (wie man andere behandelt o. Ä., so werden sie einen selbst auch behandeln o. Ä.); (umgangssprachlich:) ich denk, ich steh im Wald (Ausdruck der Verwunderung, Entrüstung);
ein Wald von …/(seltener:) aus … (im Allgemeinen bezogen auf eine größere Menge dicht nebeneinanderstehender emporragender Dinge; eine große Menge von …: Auf den Dächern ein Wald von Fernsehantennen [Berger, Augenblick 72]; … während die Brigantine durch einen dichten, seufzenden Wald aus Masten und Rahen dem offenen Meer entgegen- und aus der Sichtweite glitt [Ransmayr, Welt 33]);
den Wald vor [lauter] Bäumen nicht sehen (scherzhaft; über zu vielen Einzelheiten das größere Ganze nicht erfassen; nach Chr. M. Wieland [1733–1813], Musarion, Buch 2: Die Teleologen werfen uns vor, wir sähen vor lauter Bäumen den Wald nicht [Lorenz, Verhalten I, 385]);
einen ganzen Wald absägen (umgangssprachlich scherzhaft; sehr laut schnarchen);
nicht für einen Wald voll Affen (umgangssprachlich; unter keinen Umständen, auf keinen Fall; nach W. Shakespeare, Der Kaufmann von Venedig III, 1);
einen vom Wald erzählen (umgangssprachlich; etwas Unwahres erzählen).
2. [Lehnübersetzung von lateinisch silvae (Plural)] (Literaturwissenschaft veraltet) Sammlung von Schriften, Dichtungen o. Ä.:
poetische, kritische Wälder.
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Ansicht: Wald