Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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wahr
wahr [mittelhochdeutsch, althochdeutsch wār, zu einem Wort mit der Bedeutung »Gunst, Freundlichkeit (erweisen)«, eigentlich = vertrauenswert]:1. a) der Wahrheit, Wirklichkeit, den Tatsachen entsprechend; wirklich geschehen, nicht erdichtet, erfunden o. Ä.:
eine wahre Begebenheit, Geschichte;
ein wahrer Satz;
die Legende, Geschichte hat einen wahren Kern;
ihre Worte sind wahr;
das ist [gar] nicht wahr;
was er sagt, kann gar nicht wahr sein;
das ist nur zu wahr! (leider ist es wirklich so!);
das ist auch wieder wahr (trifft andererseits auch zu);
davon ist kein Wort wahr (es stimmt alles nicht);
etwas für wahr halten;
ihr Traum, ihre Ahnung ist wahr geworden;
er hat seine Drohung, sein Versprechen wahr gemacht (in die Tat umgesetzt);
(bekräftigende Ausrufe:) wie wahr!, sehr wahr!, wohl wahr!, wirklich wahr!, (österreichisch:) weils wahr ist;
…, nicht wahr?/nicht wahr, …?;
(Ausruf des höchsten Erstaunens, des Entsetzens, der Entrüstung:) das kann, darf [doch] nicht wahr sein!;
(formelhafte Bekräftigungen:) so wahr ich hier sitze, stehe!, so wahr ich lebe! (ganz bestimmt);
so wahr mir Gott helfe;
daran ist etwas Wahres/(umgangssprachlich:) da ist was Wahres dran;
Aber Joseph hatte … nähere und wahrere Nachrichten (Th. Mann, Joseph 35);
das Fürchterliche und Böse, das jede Geschichtsforschung zu einer im wahren Wortsinne unerfreulichen Arbeit macht (Thieß, Reich 27);
R was wahr ist, muss wahr bleiben; das ist schon gar nicht mehr wahr (umgangssprachlich; ist schon sehr lange her);
b) tatsächlich, wirklich:
der wahre Sachverhalt;
der wahre Täter ist unbekannt;
das ist der wahre Grund, das wahre Motiv;
seine wahren Gefühle, sein wahres Ich, seinen wahren Charakter nicht erkennen lassen;
So kam es zu dem Prozess …, in dem schließlich die wahren Zusammenhänge und Hintergründe … preisgegeben wurden (Prodöhl, Tod 239).
2. a) (gehoben) echt, aufrichtig; seinen Namen verdienend:
wahre Liebe, Solidarität;
wahrer Glaube;
ein wahrer Freund, Demokrat;
b) richtig, nicht nur dem Schein nach:
das ist wahre Kunst, Kultur;
das ist das einzig Wahre, nicht das Wahre (umgangssprachlich; das einzig Richtige, nicht das Richtige).
3. bekräftigt das im Substantiv Genannte; regelrecht; ordentlich; sehr groß:
ein wahres Wunder, Genie;
es war eine wahre Wonne, Lust, Pracht;
es setzte ein wahrer Sturm auf die Geschäfte ein;
dass er seinen Neffen Maximinus Daja, ein wahres Scheusal, zum Cäsar erhob (Thieß, Reich 239);
Der König hatte für den Kaffee eine wahre Leidenschaft (Jacob, Kaffee 136).
wahr
eine wahre Begebenheit, Geschichte;
ein wahrer Satz;
die Legende, Geschichte hat einen wahren Kern;
ihre Worte sind wahr;
das ist [gar] nicht wahr;
was er sagt, kann gar nicht wahr sein;
das ist nur zu wahr! (leider ist es wirklich so!);
das ist auch wieder wahr (trifft andererseits auch zu);
davon ist kein Wort wahr (es stimmt alles nicht);
etwas für wahr halten;
ihr Traum, ihre Ahnung ist wahr geworden;
er hat seine Drohung, sein Versprechen wahr gemacht (in die Tat umgesetzt);
(bekräftigende Ausrufe:) wie wahr!, sehr wahr!, wohl wahr!, wirklich wahr!, (österreichisch:) weils wahr ist;
…, nicht wahr?/nicht wahr, …?;
(Ausruf des höchsten Erstaunens, des Entsetzens, der Entrüstung:) das kann, darf [doch] nicht wahr sein!;
(formelhafte Bekräftigungen:) so wahr ich hier sitze, stehe!, so wahr ich lebe! (ganz bestimmt);
so wahr mir Gott helfe;
Aber Joseph hatte … nähere und wahrere Nachrichten (Th. Mann, Joseph 35);
das Fürchterliche und Böse, das jede Geschichtsforschung zu einer im wahren Wortsinne unerfreulichen Arbeit macht (Thieß, Reich 27);
R was wahr ist, muss wahr bleiben; das ist schon gar nicht mehr wahr (umgangssprachlich; ist schon sehr lange her);
b) tatsächlich, wirklich:
der wahre Sachverhalt;
der wahre Täter ist unbekannt;
das ist der wahre Grund, das wahre Motiv;
seine wahren Gefühle, sein wahres Ich, seinen wahren Charakter nicht erkennen lassen;
So kam es zu dem Prozess …, in dem schließlich die wahren Zusammenhänge und Hintergründe … preisgegeben wurden (Prodöhl, Tod 239).
2. a) (gehoben) echt, aufrichtig; seinen Namen verdienend:
wahre Liebe, Solidarität;
wahrer Glaube;
ein wahrer Freund, Demokrat;
b) richtig, nicht nur dem Schein nach:
das ist wahre Kunst, Kultur;
3. bekräftigt das im Substantiv Genannte; regelrecht; ordentlich; sehr groß:
ein wahres Wunder, Genie;
es war eine wahre Wonne, Lust, Pracht;
es setzte ein wahrer Sturm auf die Geschäfte ein;
dass er seinen Neffen Maximinus Daja, ein wahres Scheusal, zum Cäsar erhob (Thieß, Reich 239);
Der König hatte für den Kaffee eine wahre Leidenschaft (Jacob, Kaffee 136).