Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Wahl
Wahl, die; -, -en [mittelhochdeutsch wal(e), althochdeutsch wala, zu ↑ "wählen"]:1. Möglichkeit der Entscheidung; das Sichentscheiden zwischen zwei oder mehreren Möglichkeiten:
die freie Wahl des Wohnorts, Arztes, Berufs;
die Wahl fiel ihr schwer;
die Wahl steht dir frei;
mir bleibt/es gibt/ich habe keine [andere] Wahl (ich bin dazu gezwungen, ich muss so entscheiden);
das war keine leichte, eine schwierige, eine schwere Wahl;
die richtige, eine gute, kluge, schlechte Wahl treffen;
endlich hat sie ihre Wahl getroffen (hat sie sich entschieden);
er hat mir die Wahl gelassen;
du hast die Wahl;
sie ist frei, recht geschickt, nicht zimperlich in der Wahl ihrer Mittel;
dieses Kleid, dieser Bewerber kam in die engere Wahl, wurde in die engere Wahl gezogen (kam nach einer ersten Auswahl noch infrage);
Sie können eine Reise nach Ihrer, nach eigener Wahl (eine Reise, die Sie aussuchen können) gewinnen;
sie stand vor der Wahl (Entscheidung, Alternative), mitzufahren oder zu Hause zu arbeiten;
es stehen nur noch diese drei Dinge zur Wahl (nur noch unter ihnen kann ausgewählt werden);
Zwischen den Wünschen, Kind oder Diener Gottes zu sein, war für ihn die Wahl (Entscheidung) gefallen (Musil, Mann 1302);
Aber überstürzen Sie nicht Ihre Wahl (H. Mann, Stadt 262);
Pedros Gefangene hatten also die Wahl zwischen einem langsamen Tod hier und ewiger Qual in der Hölle (Theisen, Festina 33);
als wolle er mich … der Wahl zwischen diesen beiden Möglichkeiten überlassen (Hildesheimer, Legenden 95);
Das Mädchen deiner Wahl (gehoben; das du auserwählt hast) ist recht fremdartig (Th. Mann, Hoheit 242);
Durch die gezielte Wahl des Wagens kann jedermann dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu verringern (natur 3, 1991, 68);
Vor diese Wahl gestellt, ergab sich von Gierschke (H. Mann, Unrat 135);
S wer die Wahl hat, hat die Qual (es ist oft nicht leicht, sich für eine von mehreren Möglichkeiten zu entscheiden);
erste/zweite/dritte Wahl (besonders Kaufmannssprache; erste, zweite, dritte Güteklasse: die Socken, Tassen sind zweite Wahl; sie kauft nur erste Wahl; Es waren … Leute der ersten Wahl, denn wenige können ein Jagdflugzeug bedienen [Gaiser, Jagd 45]).
2. a) Abstimmung über die Berufung bestimmter Personen in bestimmte Ämter, Funktionen, über die Zusammensetzung bestimmter Gremien, Vertretungen, Körperschaften durch Stimmabgabe:
eine demokratische, geheime, direkte, indirekte Wahl;
allgemeine, gleiche, freie Wahlen;
eine Wahl durch Stimmzettel, durch Handaufheben, durch Akklamation, durch Zuruf;
die Wahl eines neuen Präsidenten, des Papstes, der Elternvertreter, der Abgeordneten, des Parlaments;
die Wahlen zum neuen Landtag;
die Wahlen verliefen ruhig;
die Wahl anfechten, für ungültig erklären;
die Wahl, die Wahlen gewinnen, verlieren;
Wahlen ausschreiben, vornehmen;
eine Wahl durchführen;
der Ausgang, das Ergebnis der Wahl;
sich an, bei einer Wahl beteiligen;
zur Wahl berechtigt sein;
er geht nicht zur Wahl (er wählt nicht);
wir schreiten jetzt zur Wahl (gehoben; wir führen die Wahl jetzt durch);
Die Verfassung … sah dessen (= des Reichspräsidenten) unmittelbare Wahl durch das Volk vor (Fraenkel, Staat 250);
b) das Gewähltwerden, Berufung einer Person durch Abstimmung in ein bestimmtes Amt, zu einer bestimmten Funktion:
seine Wahl gilt als sicher;
die Wahl ist auf eine Frau gefallen (eine Frau wurde gewählt);
die Wahl zum Vertrauensmann ablehnen, annehmen;
jemandem zu seiner Wahl gratulieren;
jemanden zur Wahl vorschlagen;
sich zur Wahl aufstellen lassen;
du musst dich zur Wahl stellen.
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