Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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wachsen
1wạch|sen [mittelhochdeutsch wahsen, althochdeutsch wahsan, ursprünglich = vermehren, zunehmen]:1. a) als lebender Organismus, als Teil eines lebenden Organismus an Größe, Länge, Umfang zunehmen, größer, länger werden:
schnell, übermäßig, nur langsam wachsen;
der Junge ist [ziemlich, wieder ein ganzes Stück] gewachsen;
das Gras wächst üppig;
der Tumor wächst;
die Haare, Fingernägel sind gewachsen (länger geworden);
ich lasse mir einen Bart, die Haare, lange Haare wachsen;
den männlichen Tieren wächst ein Geweih;
Ü der Neubau wächst Meter um Meter (wird Meter um Meter höher);
die Schatten wuchsen (gehoben; wurden länger);
Die Gräfin … nahm mein Glied in ihre Hand, sah es wachsen (schwellen; Hilsenrath, Nazi 187);
Fühl doch mal nach meiner Stirn, ich fürchte, mir wächst da ein Horn (ich bekomme da eine Beule; Fallada, Herr 124);
b) sich ↑ "entwickeln" (2 a) [können], gedeihen:
diese Pflanze wächst überall [gut], nur auf sandigen Böden, vor allem an schattigen Standorten;
hier wachsen nur Flechten und Moose;
in dem Wald wachsen viele Blaubeeren, Pfifferlinge;
diese Früchte wachsen an Bäumen;
der Baum braucht zum Wachsen ein ganz anderes Klima;
Nördlich von Rom wächst der »Orvieto« (Horn, Gäste 89);
c) sich beim ↑ {{link}}Wachsen{{/link}} (1 a) in bestimmter Weise entwickeln:
der Baum wächst krumm, schön gerade;
der Busch soll nicht zu sehr in die Breite wachsen;
er ist schlank gewachsen (ist schlank);
sie ist gut gewachsen (hat eine gute Figur);
d) sich beim 1Wachsen (1 a) irgendwo ausbreiten, in eine bestimmte Richtung ausdehnen:
die Kletterpflanze wächst an der Mauer in die Höhe, bis aufs Dach, über den Zaun;
die Triebe wachsen aus der Knolle;
der Ast wächst in den Garten des Nachbarn;
Aus Ohr und Nase wuchs ihm braunes Haar (Bieler, Bonifaz 163);
es wuchsen Kastelle aus dem Boden (Thieß, Reich 610);
dicke Schweißtropfen wuchsen ihm aus der Stirn (Bastian, Brut 89);
Sie (= die Berge) wuchsen in zackigen Konturen aus dem Nebel (natur 10, 1991, 52);
Das Feuer der Sonne wuchs schnell aus dem Horizont (Rehn, Nichts 30).
2. a) an Größe, Ausmaß, Zahl, Menge o. Ä. zunehmen; sich ausbreiten, sich ausdehnen, sich vermehren:
die Stadt, Einwohnerzahl wächst von Jahr zu Jahr;
sein Vermögen, Reichtum wächst ständig;
der Vorsprung des Läufers wächst;
seine Familie ist inzwischen gewachsen;
die Flut, das Hochwasser wächst (steigt);
die wachsende Arbeitslosigkeit;
wachsende Teilnehmerzahlen;
Jeder Eingeweihte weiß, dass Gifttränke bei wachsendem (zunehmendem) Monde gepflückt werden wollen (A. Zweig, Grischa 272);
Dieses Wachsen der Wüste findet nicht nur in Afrika … statt (Gruhl, Planet 86);
b) an Stärke, Intensität, Bedeutung o. Ä. gewinnen; stärker werden, zunehmen:
seine Erregung, sein Ärger, der Widerstand, sein Zorn, ihr Einfluss wuchs immer mehr;
der Lärm, der Schmerz, die Spannung wuchs ins Unerträgliche;
die Gefahr wuchs mit jedem Augenblick;
sein Selbstbewusstsein wächst mit seinem Erfolg;
er ist an seinen/mit seinen Aufgaben gewachsen (er hat an innerer Größe, Stärke zugenommen);
der wachsende Wohlstand des Landes;
sich wachsender Beliebtheit erfreuen;
er hat mit wachsenden Schwierigkeiten zu kämpfen;
sie hörte mit wachsendem Interesse, Erstaunen zu;
Als Dirigent, als Künstler ist er ohne Frage noch gewachsen (ist er zu noch größeren Leistungen fähig geworden; K. Mann, Wendepunkt 364);
Der Wind wurde stärker. Er … wuchs zum Sturm (Plievier, Stalingrad 226);
… gewinnt die Aquarelltechnik für die Bildnisminiatur wachsend (zunehmend) an Bedeutung (Bild. Kunst III, 14);
c) sich harmonisch, organisch entwickeln, allmählich entstehen:
die Stadt, die Kultur ist in Jahrtausenden gewachsen;
gewachsene Traditionen, Strukturen, Ordnungen, Bräuche;
gewachsener (von Natur aus an Ort und Stelle befindlicher) Fels;
Dazu musste allmählich eine Gewissheit wachsen, dass Deutsche nicht noch einmal versuchen würden, eine Niederlage mit Gewalt zu korrigieren (R. v. Weizsäcker, Deutschland 25);
Hier heißt es von einem Buch, es sei »geworden, nicht gemacht, gewachsen, nicht geformt« (Reich-Ranicki, Th. Mann 172).
2wạch|sen [zu ↑ "Wachs"]:
mit Wachs (besonders mit Bohnerwachs, Skiwachs o. Ä.) einreiben, glätten:
den Boden, die Treppe wachsen und bohnern;
die Skier wachsen;
er hat falsch gewachst (das falsche Skiwachs benutzt);
Zwei glatte, gewachste Tüten, die schunkelnde Milch drinnen lauwarm (B. Vesper, Reise 259).
schnell, übermäßig, nur langsam wachsen;
der Junge ist [ziemlich, wieder ein ganzes Stück] gewachsen;
das Gras wächst üppig;
der Tumor wächst;
die Haare, Fingernägel sind gewachsen (länger geworden);
ich lasse mir einen Bart, die Haare, lange Haare wachsen;
den männlichen Tieren wächst ein Geweih;
Ü der Neubau wächst Meter um Meter (wird Meter um Meter höher);
die Schatten wuchsen (gehoben; wurden länger);
Die Gräfin … nahm mein Glied in ihre Hand, sah es wachsen (schwellen; Hilsenrath, Nazi 187);
Fühl doch mal nach meiner Stirn, ich fürchte, mir wächst da ein Horn (ich bekomme da eine Beule; Fallada, Herr 124);
b) sich ↑ "entwickeln" (2 a) [können], gedeihen:
diese Pflanze wächst überall [gut], nur auf sandigen Böden, vor allem an schattigen Standorten;
hier wachsen nur Flechten und Moose;
in dem Wald wachsen viele Blaubeeren, Pfifferlinge;
diese Früchte wachsen an Bäumen;
Nördlich von Rom wächst der »Orvieto« (Horn, Gäste 89);
c) sich beim ↑ {{link}}Wachsen{{/link}} (1 a) in bestimmter Weise entwickeln:
der Baum wächst krumm, schön gerade;
der Busch soll nicht zu sehr in die Breite wachsen;
er ist schlank gewachsen (ist schlank);
sie ist gut gewachsen (hat eine gute Figur);
d) sich beim 1Wachsen (1 a) irgendwo ausbreiten, in eine bestimmte Richtung ausdehnen:
die Kletterpflanze wächst an der Mauer in die Höhe, bis aufs Dach, über den Zaun;
die Triebe wachsen aus der Knolle;
der Ast wächst in den Garten des Nachbarn;
Aus Ohr und Nase wuchs ihm braunes Haar (Bieler, Bonifaz 163);
es wuchsen Kastelle aus dem Boden (Thieß, Reich 610);
dicke Schweißtropfen wuchsen ihm aus der Stirn (Bastian, Brut 89);
Sie (= die Berge) wuchsen in zackigen Konturen aus dem Nebel (natur 10, 1991, 52);
Das Feuer der Sonne wuchs schnell aus dem Horizont (Rehn, Nichts 30).
2. a) an Größe, Ausmaß, Zahl, Menge o. Ä. zunehmen; sich ausbreiten, sich ausdehnen, sich vermehren:
die Stadt, Einwohnerzahl wächst von Jahr zu Jahr;
sein Vermögen, Reichtum wächst ständig;
der Vorsprung des Läufers wächst;
seine Familie ist inzwischen gewachsen;
die Flut, das Hochwasser wächst (steigt);
die wachsende Arbeitslosigkeit;
wachsende Teilnehmerzahlen;
Jeder Eingeweihte weiß, dass Gifttränke bei wachsendem (zunehmendem) Monde gepflückt werden wollen (A. Zweig, Grischa 272);
b) an Stärke, Intensität, Bedeutung o. Ä. gewinnen; stärker werden, zunehmen:
seine Erregung, sein Ärger, der Widerstand, sein Zorn, ihr Einfluss wuchs immer mehr;
der Lärm, der Schmerz, die Spannung wuchs ins Unerträgliche;
die Gefahr wuchs mit jedem Augenblick;
sein Selbstbewusstsein wächst mit seinem Erfolg;
er ist an seinen/mit seinen Aufgaben gewachsen (er hat an innerer Größe, Stärke zugenommen);
sich wachsender Beliebtheit erfreuen;
er hat mit wachsenden Schwierigkeiten zu kämpfen;
sie hörte mit wachsendem Interesse, Erstaunen zu;
Als Dirigent, als Künstler ist er ohne Frage noch gewachsen (ist er zu noch größeren Leistungen fähig geworden; K. Mann, Wendepunkt 364);
Der Wind wurde stärker. Er … wuchs zum Sturm (Plievier, Stalingrad 226);
… gewinnt die Aquarelltechnik für die Bildnisminiatur wachsend (zunehmend) an Bedeutung (Bild. Kunst III, 14);
c) sich harmonisch, organisch entwickeln, allmählich entstehen:
die Stadt, die Kultur ist in Jahrtausenden gewachsen;
gewachsener (von Natur aus an Ort und Stelle befindlicher) Fels;
Dazu musste allmählich eine Gewissheit wachsen, dass Deutsche nicht noch einmal versuchen würden, eine Niederlage mit Gewalt zu korrigieren (R. v. Weizsäcker, Deutschland 25);
Hier heißt es von einem Buch, es sei »geworden, nicht gemacht, gewachsen, nicht geformt« (Reich-Ranicki, Th. Mann 172).
2wạch|sen
mit Wachs (besonders mit Bohnerwachs, Skiwachs o. Ä.) einreiben, glätten:
den Boden, die Treppe wachsen und bohnern;
die Skier wachsen;
Zwei glatte, gewachste Tüten, die schunkelnde Milch drinnen lauwarm (B. Vesper, Reise 259).