Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Vorzug
1Vor|zug, der; -[e]s, Vorzüge:a) jemandem oder einer Sache eingeräumter Vorrang:
jemandem, einer Sache gebührt der Vorzug;
den Vorzug vor jemandem, etwas erhalten;
diese Methode verdient gegenüber anderen den Vorzug;
ich gebe seinen Ideen [bei Weitem] den Vorzug, räume seinen Ideen den Vorzug ein (gehoben; ziehe sie vor);
jemanden, etwas mit Vorzug (bevorzugt) behandeln;
Dennoch gibt man in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts in der guten Küche dem Storch den Vorzug vor dem Kranich (André [Übers.], Essen 101);
b) Vorrecht, Vergünstigung:
es war ein besonderer Vorzug, dass wir eintreten durften;
ich genieße nicht den Vorzug, ihn zu kennen;
Tirol werde keinen Vorzug haben vor den andern habsburgischen Besitzungen (Feuchtwanger, Herzogin 185);
c) gute Eigenschaft, die eine bestimmte Person oder Sache (im Vergleich mit jemandem oder etwas anderem) auszeichnet, hervorhebt:
angeborene, geistige, charakterliche Vorzüge;
der Vorzug liegt darin, dass man sich darauf verlassen kann;
das ist ein besonderer Vorzug an ihm, von ihm;
sein [größter] Vorzug ist seine Verlässlichkeit;
immer neue Vorzüge an einer Sache erkennen;
ich kenne die Vorzüge dieser Mitarbeiterin;
das Verfahren hat den Vorzug, dass es sofort einsetzbar ist;
diese Kunstfaser hat alle Vorzüge reiner Wolle;
Schön war er, … weitere Vorzüge konnte ich an ihm nicht entdecken (Hesse, Steppenwolf 136);
aber Lene hat auch ihre Vorzüge, das muss man wirklich sagen (Kempowski, Zeit 192);
Über die Vorzüge und Nachteile der einzelnen Wahlsysteme … (Fraenkel, Staat 359);
d) (Schule österreichisch) Auszeichnung, die jemand erhält, wenn er sehr gute Noten im Zeugnis erreicht:
mit Vorzug maturieren.
2Vor|zug, der; -[e]s, Vorzüge (Eisenbahn):
zur Entlastung eines fahrplanmäßigen Zuges vor diesem zusätzlich eingesetzter Zug.
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