Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Vorwand
Vor|wand, der; -[e]s, Vorwände [zu ↑ "vorwenden", ursprünglich = etwas, was jemand zu seiner Rechtfertigung vorbringt; Einwand]:nur vorgegebener, als Ausrede benutzter Grund; Ausflucht:
ein fadenscheiniger, leicht zu durchschauender, willkommener, guter Vorwand;
etwas dient [jemandem] nur als Vorwand;
einen Vorwand [für etwas] brauchen, suchen, finden, haben;
etwas als Vorwand benutzen, [um] etwas zu tun, tun zu können;
er rief unter einem Vorwand bei ihr an, um festzustellen …;
Besonders beliebt sind erotische Themen: die Abenteuer Jupiters …, Venus (als Vorwand zum weiblichen Akt) allein oder mit Amor oder Mars … (Bild. Kunst III, 11);
Ein Attentat auf den König gab den Vorwand: alle Jesuitengüter wurden … beschlagnahmt (Friedell, Aufklärung 50);
Er (= der Schmerz) dient als Projektionsfläche, die der heroischen Individualität den Vorwand für ihre Bewährungsrituale liefert (FAZ 26. 7. 99, 47);
Gantenbein erhebt sich mit dem Vorwand, durstig zu sein (Frisch, Gantenbein 483);
… wich ich ihrem Verlangen immer unter dem triftigen Vorwand aus, dass es an einer sicheren Gelegenheit … fehle (Th. Mann, Krull 406);
Mithilfe von allerhand Vorwänden war es ihm … bisher gelungen, seine Frau davon abzuhalten … (Hauptmann, Thiel 7);
Eines Tages folgte er ihr nach Rom, architektonische Studien zum Vorwand nehmend (A. Kolb, Daphne 44).
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