Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Vorurteil
Vor|ur|teil, das; -s, -e [mittelhochdeutsch vorurteil für (m)lateinisch praeiudicium]:ohne Prüfung der objektiven Tatsachen voreilig gefasste oder übernommene, meist von feindseligen Gefühlen gegen jemanden oder etwas geprägte Meinung:
ein altes, weitverbreitetes, unausrottbares Vorurteil;
Vorurteile gegen Ausländer, gegen den Islam;
Vorurteile hegen, ablegen, abbauen;
er hat ein Vorurteil gegen die Naturheilkunde;
gegen Vorurteile angehen, kämpfen;
jemanden in seinem Vorurteil bestärken;
sich von seinen Vorurteilen frei machen, befreien;
Dies betreffe auch jenes positive Vorurteil, dem zufolge die Roma allesamt musikalisch seien (FAZ 17. 7. 99, 44);
Dabei waren Klementine und Leo … in dem Vorurteil (der irrigen Annahme) befangen, dass sie … voneinander abhingen (Musil, Mann 206);
Es sei doch unglaublich, dass selbst ein als modern geltendes … Heilinstitut mit philiströsen Vorurteilen nicht ganz gebrochen habe (Brod, Annerl 185);
Übrigens sieht er das Mädchen nicht ohne Vorurteil an, genau wie sie ihn (Chr. Wolf, Nachdenken 131).
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