Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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vor|tra|gen :1. [mittelhochdeutsch vor-, vürtragen, althochdeutsch furitragan] (umgangssprachlich) nach vorn tragen:
die Hefte zum Lehrer vortragen;
Ü einen Angriff/eine Attacke vortragen (Militär; angreifen).
2. [mittelhochdeutsch vor-, vürtragen, althochdeutsch furitragan] (eine künstlerische, sportliche Darbietung) vor einem Publikum ausführen:
ein Lied, eine Etüde auf dem Klavier vortragen;
die Turnerin trug ihre Kür vor;
ein Gedicht [auswendig] vortragen (rezitieren);
Wenn er vorlas, saß er zumeist tief gebückt über seinen … Blättern und trug … so leise vor, dass die Zuhörer zu höchster Aufmerksamkeit gezwungen waren (Ransmayr, Welt 52).
3. [mittelhochdeutsch vor-, vürtragen, althochdeutsch furitragan] (besonders einem Vorgesetzten) einen Sachverhalt darlegen:
[jemandem] seine Wünsche, Forderungen, Beschwerden, Einwände, Bedenken, eine Bitte vortragen;
ich habe ihm die Gründe für meinen Entschluss vorgetragen;
sie hat mir ihr Anliegen schriftlich, brieflich, in einem Brief vorgetragen;
Weißblatt trug seine Ansichten und Theorien über diese Welt … im Liegen vor (Strittmatter, Wundertäter 340).
4. (Kaufmannssprache) übertragen:
der Verlust[betrag] wird auf ein neues Konto vorgetragen;
Ü dass ein hoher Sockel an Arbeitslosigkeit vorgetragen wird (Saarbr. Zeitung 4. 10. 85, 5).
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