Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Vorstellung
Vor|stel|lung, die; -, -en:1. a) das Vorstellen, Bekanntmachen:
die Vorstellung der Kandidaten, eines neuen Mitarbeiters;
würden Sie bitte die Vorstellung übernehmen?;
ich habe Ihren Namen bei der Vorstellung nicht verstanden;
Ü die Vorstellung ihres neuen Romans auf der Messe;
Für den Wagen gab es schon vor seiner Vorstellung rund 4 000 feste Bestellungen (Hamburger Abendblatt 12. 5. 84, 25);
b) das ↑ {{link}}Sichvorstellen{{/link}} (4 b):
einen Bewerber zu einer persönlichen Vorstellung einladen;
kommen Sie bitte morgen zur Vorstellung in mein Büro;
denn auf ein Inserat hatte sie sich gemeldet und war zur Vorstellung aufgefordert worden im Hause, in dem sie wohnte (Gaiser, Schlußball 45).
2. a) Bild, das sich jemand in seinen Gedanken von etwas macht, das er gewinnt, indem er sich eine Sache in bestimmter Weise ↑ {{link}}vorstellt{{/link}} (7):
eine schöne, komische, schreckliche, schlimme, abwegige, naive Vorstellung;
heidnische, christliche, religiöse Vorstellungen;
die bloße Vorstellung begeistert mich schon;
ist das nicht eine furchtbare Vorstellung?;
sich völlig falsche Vorstellungen von etwas machen;
du machst dir keine Vorstellung (du ahnst ja gar nicht), wie unverschämt er ist;
klare, deutliche Vorstellungen von etwas haben;
sich nur eine vage Vorstellung von etwas machen können;
sein Bericht hat mir eine [ungefähre] Vorstellung gegeben, wie die Lage ist;
seine Mitteilung erweckte in mir die Vorstellung, dass bald etwas geschehen würde;
er entspricht genau der landläufigen Vorstellung von einem Unternehmer;
du musst dich mal von der Vorstellung (dem Glauben) frei machen, dass …;
Seitdem geistert in der Welt die Vorstellung umher, der Mensch sei mit seiner Arbeitskraft weitestgehend überflüssig geworden (Gruhl, Planet 58);
b) Fantasie, Einbildung:
das existiert nur in deiner Vorstellung;
das geht über alle Vorstellung (alles Vorstellungsvermögen) hinaus;
… die den Tod nur deshalb nicht fürchten können, weil sie zu wenig Vorstellung (Vorstellungskraft) besitzen (Gaiser, Jagd 137);
Es war höchste Zeit, dass ich diesen Begriff »schwieriger Charakter« aus ihrer Vorstellung (ihrem Denken) wegwischte (Nossack, Begegnung 91).
3. Aufführung (eines Theaterstücks o. Ä.), Vorführung eines Films o. Ä.:
eine Vorstellung für wohltätige Zwecke;
die Vorstellung dauert [einschließlich Pause] etwa zwei Stunden, ist gerade zu Ende, fällt aus;
wegen der Überlänge des Films beginnt die letzte Vorstellung schon um 19 Uhr;
eine Vorstellung besuchen, stören, abbrechen, absagen, beenden;
der Zirkus gibt täglich zwei Vorstellungen;
Vorstellung haben (als Schauspieler o. Ä. bei einer Vorstellung auftreten müssen);
Ü die Mannschaft gab eine starke, schwache Vorstellung (Sportjargon; spielte gut, schlecht);
er hat in unserem Betrieb nur eine kurze Vorstellung gegeben (scherzhaft; war nur kurze Zeit hier beschäftigt);
… und Tumun gab eine große Vorstellung zum Besten, indem sie herumstolzierte wie ein Mann, wie ein Prinz in der Theatervorstellung (Baum, Bali 279).
4. (gehoben) Einwand, Vorhaltung:
der Arzt machte ihm Vorstellungen, weil er sich nicht an seine Diät gehalten hatte;
Diese Sache zwang Ulrichs Anwalt, … ernsthafte Vorstellungen zu erheben (Musil, Mann 1373).
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