Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
vorspielen
vor|spie|len :1. a) auf einem Instrument spielen, um andere damit zu unterhalten:
[jemandem] eine Sonate vorspielen;
jemandem [auf dem Klavier] vorspielen;
Hat Bruno denn nichts anderes zu tun, als dummen Rangen Musik vorzuspielen? (K. Mann, Wendepunkt 85);
b) (ein Lied, eine Melodie) zuerst spielen, sodass es jemand wiederholen kann:
[jemandem] ein Lied, ein Stück, eine Melodie auf dem Klavier vorspielen;
c) (eine Ton-, Bildaufzeichnung) mithilfe geeigneter Geräte wiedergeben:
[jemandem] eine CD, ein Video vorspielen;
Wenn ich mir die Carmenouvertüre auf dem Grammophon vorspiele (K. Mann, Wendepunkt 43).
2. a) mit darstellerischen Mitteln zur Unterhaltung darbieten:
die Kinder spielten kleine Sketche vor;
b) mit darstellerischen Mitteln zeigen, wie etwas darzubieten ist:
der Regisseur spielte [dem Schauspieler] die Rolle, die Partie selbst vor.
3. vor jemandem spielen, um seine Fähigkeiten prüfen zu lassen:
dem Orchesterleiter, einer Jury, bei einem Orchester vorspielen.
4. auf eine bestimmte Art und Weise agieren, um jemanden etwas Unwahres glauben zu machen:
er spielt uns etwas vor;
jemandem Überraschung, einen Anfall vorspielen;
Es nutzte nichts, sich Seelenruhe vorzuspielen (Seidel, Sterne 109);
wenn sie glauben, sie können mich kaputtmachen, spiele ich ihnen vor, dass ich schon kaputt bin (Loest, Pistole 111);
… damit wir ihnen die vornehme Dame vorspielen (Erich Kästner, Schule 38).
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