Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Vorsicht
Vor|sicht, die; - [mittelhochdeutsch vürsiht, althochdeutsch foresiht = Vorsorge, rückgebildet aus ↑ "vorsichtig"]:1. aufmerksames, besorgtes Verhalten in Bezug auf die Verhütung eines möglichen Schadens:
Vorsicht!;
Vorsicht, Glas/bissiger Hund/Stufe!;
Vorsicht, zerbrechlich/frisch gestrichen!;
Vorsicht an der Bahnsteigkante/bei [der] Abfahrt des Zuges!;
äußerste, große, übertriebene, unnötige Vorsicht;
hier ist Vorsicht geboten, nötig, am Platze;
Vorsicht üben, walten lassen;
alle Vorsicht außer Acht lassen;
etwas aus Vorsicht tun;
sie riet [mir] zur Vorsicht;
ich nehme zur Vorsicht (sicherheitshalber; für alle Fälle) eine Tablette;
Aber Vorsicht bei der letzten Schleuse: Die Gäste des Cafés … sitzen vis-à-vis und beobachten genau, wie gut Sie Ihr schwimmendes Ferienhaus manövrieren können (a & r 2, 1997, 70);
Vorsicht vor Salaten, rohem Gemüse (a & r 2, 1997, 46);
Unwillkürliche Vorsicht ließ mich meinen wahren Namen verleugnen (Rinser, Mitte 52);
die gefährliche Situation im Konvent … erfordert erhöhte Vorsicht (St. Zweig, Fouché 48);
Der Apotheker Acquistapace brauchte keine Vorsicht mehr (H. Mann, Stadt 298);
Er schien alle Vorsicht abgeworfen zu haben, die ihn sonst beherrschte (Musil, Mann 751);
vorsichtig begrüßte sie dann den Fremden, legte aber schon bald alle Vorsicht ab (Theisen, Festina 68);
dass die zeitgenössischen Quellen … mit aller kritischen Vorsicht benutzt … wurden (Kasack, Webstuhl 6);
S Vorsicht ist die Mutter der Weisheit/ (umgangssprachlich; der Porzellankiste); Vorsicht ist besser als Nachsicht (umgangssprachlich scherzhaft; man tut gut daran, mögliche Gefahren rechtzeitig zu bedenken; Nachsicht steht hier für »Nachsehen«);
☆ mit Vorsicht zu genießen sein (umgangssprachlich: 1. so geartet sein, dass Vorsicht, Sich-in-Acht-Nehmen, Zurückhaltung nötig ist: unser neuer Klassenlehrer ist mit Vorsicht zu genießen. 2. nicht sehr zuverlässig, nicht sicher sein; eher fragwürdig, unglaubwürdig sein: diese Aussage ist mit Vorsicht zu genießen; Hängebrücken sind mit Vorsicht zu genießen [a & r 2, 1997, 112]).
2. Vorsehung:
wo ich leicht zu verleiten wäre, wider die Vorsicht zu murren (Lessing, Minna I, 6);
Die Vorsicht: Hat sie denn nicht Recht (Lessing, Nathan III, 10);
Himmlische Vorsicht! Rette, o rette meinen sinkenden Glauben (Schiller, Kabale III, 6).
Vor|sicht, die; -
Vorsicht!;
Vorsicht, Glas/bissiger Hund/Stufe!;
Vorsicht, zerbrechlich/frisch gestrichen!;
Vorsicht an der Bahnsteigkante/bei [der] Abfahrt des Zuges!;
äußerste, große, übertriebene, unnötige Vorsicht;
hier ist Vorsicht geboten, nötig, am Platze;
Vorsicht üben, walten lassen;
alle Vorsicht außer Acht lassen;
etwas aus Vorsicht tun;
sie riet [mir] zur Vorsicht;
ich nehme zur Vorsicht (sicherheitshalber; für alle Fälle) eine Tablette;
Aber Vorsicht bei der letzten Schleuse: Die Gäste des Cafés … sitzen vis-à-vis und beobachten genau, wie gut Sie Ihr schwimmendes Ferienhaus manövrieren können (a & r 2, 1997, 70);
Vorsicht vor Salaten, rohem Gemüse (a & r 2, 1997, 46);
Unwillkürliche Vorsicht ließ mich meinen wahren Namen verleugnen (Rinser, Mitte 52);
die gefährliche Situation im Konvent … erfordert erhöhte Vorsicht (St. Zweig, Fouché 48);
Der Apotheker Acquistapace brauchte keine Vorsicht mehr (H. Mann, Stadt 298);
Er schien alle Vorsicht abgeworfen zu haben, die ihn sonst beherrschte (Musil, Mann 751);
vorsichtig begrüßte sie dann den Fremden, legte aber schon bald alle Vorsicht ab (Theisen, Festina 68);
dass die zeitgenössischen Quellen … mit aller kritischen Vorsicht benutzt … wurden (Kasack, Webstuhl 6);
S Vorsicht ist die Mutter der Weisheit/ (umgangssprachlich; der Porzellankiste); Vorsicht ist besser als Nachsicht (umgangssprachlich scherzhaft; man tut gut daran, mögliche Gefahren rechtzeitig zu bedenken; Nachsicht steht hier für »Nachsehen«);
☆ mit Vorsicht zu genießen sein (umgangssprachlich: 1. so geartet sein, dass Vorsicht, Sich-in-Acht-Nehmen, Zurückhaltung nötig ist: unser neuer Klassenlehrer ist mit Vorsicht zu genießen. 2. nicht sehr zuverlässig, nicht sicher sein; eher fragwürdig, unglaubwürdig sein: diese Aussage ist mit Vorsicht zu genießen; Hängebrücken sind mit Vorsicht zu genießen [a & r 2, 1997, 112]).
2. Vorsehung:
wo ich leicht zu verleiten wäre, wider die Vorsicht zu murren (Lessing, Minna I, 6);
Die Vorsicht: Hat sie denn nicht Recht (Lessing, Nathan III, 10);
Himmlische Vorsicht! Rette, o rette meinen sinkenden Glauben (Schiller, Kabale III, 6).