Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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vornehm
vor|nehm [mittelhochdeutsch vürnæme = wichtig; hauptsächlich; vorzüglich, eigentlich = (aus weniger Wichtigem oder Wertvollem) hervor-, herauszunehmen, zu ↑ "nehmen"; vgl. ↑ "genehm"]:1. sich durch Zurückhaltung und Feinheit des Benehmens und der Denkart auszeichnend:
ein vornehmer Mensch;
eine vornehme Gesinnung;
Als vornehme Zurückhaltung gibt sich aus, was einem kritischen Ärger erspart (Enzensberger, Einzelheiten I, 23).
2. a) der Oberschicht angehörend:
aus einer vornehmen Familie kommen;
die vornehmen Stände, Grundherren, Patrizier;
in vornehmen Kreisen verkehren;
er ist ein vornehmer Pinkel;
sie ist sich wohl zu vornehm, um mit uns zu reden (sie hält sich wohl für etwas Besseres, sodass sie nicht mit uns zu reden braucht);
Während … der Kaffee die vornehme Welt für oder gegen sich erhitzte, hatte das kleine Bürgertum keine Gelegenheit, ihn zu trinken (Jacob, Kaffee 85);
Ü Gewissermaßen die vornehmere Schwester der Fichte ist die Weißtanne (Mantel, Wald 19);
b) der Art, dem Lebensstil der Oberschicht entsprechend:
eine vornehme [Wohn]gegend;
ein vornehmes Internat;
vornehme Kurorte, Seebäder;
das Restaurant war ein ganz vornehmer Laden;
das Hotel ist mir zu vornehm;
tu doch nicht so vornehm!;
auf vornehm machen;
ihre Haut hatte immer eine vornehme Blässe (Wilhelm, Unter 76);
eine geschraubte Männerstimme, die sich um vornehmes Hochdeutsch bemühte (Simmel, Stoff 340);
Ja, eine Viecherei manchmal. Vornehmer ausgedrückt: Es gibt angenehmere Beschäftigungen (Brot und Salz 238).
3. [in unaufdringlicher Weise] elegant, geschmackvoll und in der Qualität hochwertig [wirkend]:
ein vornehmer Anzug;
eine vornehme Wohnungseinrichtung;
vornehm gekleidet sein.
4. (gehoben) sehr wichtig, vorrangig:
das ist unsere vornehmste Aufgabe;
feste Beziehungen zu einem Menschen, … welcher … Zuhälterei, Erpressung und allerlei Menschenfang zum Berufe erwählt und sich zu Roszas Gebieter aufgeworfen hatte, deren Glücksgeschäft seine vornehmste Einnahmequelle bildete (Th. Mann, Krull 139);
Nicht der Tod, vielmehr die Umstände, unter denen sein Vormarsch an der Aller zum Stillstand kam, verdienen unser vornehmstes Interesse (B. Vesper, Reise 165).
vor|nehm
ein vornehmer Mensch;
eine vornehme Gesinnung;
Als vornehme Zurückhaltung gibt sich aus, was einem kritischen Ärger erspart (Enzensberger, Einzelheiten I, 23).
2. a) der Oberschicht angehörend:
aus einer vornehmen Familie kommen;
die vornehmen Stände, Grundherren, Patrizier;
in vornehmen Kreisen verkehren;
er ist ein vornehmer Pinkel;
sie ist sich wohl zu vornehm, um mit uns zu reden (sie hält sich wohl für etwas Besseres, sodass sie nicht mit uns zu reden braucht);
Während … der Kaffee die vornehme Welt für oder gegen sich erhitzte, hatte das kleine Bürgertum keine Gelegenheit, ihn zu trinken (Jacob, Kaffee 85);
Ü Gewissermaßen die vornehmere Schwester der Fichte ist die Weißtanne (Mantel, Wald 19);
b) der Art, dem Lebensstil der Oberschicht entsprechend:
eine vornehme [Wohn]gegend;
ein vornehmes Internat;
vornehme Kurorte, Seebäder;
das Restaurant war ein ganz vornehmer Laden;
das Hotel ist mir zu vornehm;
tu doch nicht so vornehm!;
auf vornehm machen;
ihre Haut hatte immer eine vornehme Blässe (Wilhelm, Unter 76);
eine geschraubte Männerstimme, die sich um vornehmes Hochdeutsch bemühte (Simmel, Stoff 340);
Ja, eine Viecherei manchmal. Vornehmer ausgedrückt: Es gibt angenehmere Beschäftigungen (Brot und Salz 238).
3. [in unaufdringlicher Weise] elegant, geschmackvoll und in der Qualität hochwertig [wirkend]:
ein vornehmer Anzug;
eine vornehme Wohnungseinrichtung;
vornehm gekleidet sein.
4.
das ist unsere vornehmste Aufgabe;
feste Beziehungen zu einem Menschen, … welcher … Zuhälterei, Erpressung und allerlei Menschenfang zum Berufe erwählt und sich zu Roszas Gebieter aufgeworfen hatte, deren Glücksgeschäft seine vornehmste Einnahmequelle bildete (Th. Mann, Krull 139);
Nicht der Tod, vielmehr die Umstände, unter denen sein Vormarsch an der Aller zum Stillstand kam, verdienen unser vornehmstes Interesse (B. Vesper, Reise 165).