Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Vorhang
Vor|hang, der; -[e]s, Vorhänge [mittelhochdeutsch vor-, vürhanc]:a) größere Stoffbahn, die vor etwas (einen Gegenstand, einen Raum) gehängt wird, um es zu verdecken, abzuschließen:
schwere, samtene Vorhänge;
den Vorhang aufziehen, zuziehen, zurückschieben, schließen;
zwischen den Vorhängen durchschauen;
sich hinter dem Vorhang verstecken;
Die Vorhänge bauschten sich leise an den geöffneten Fenstern (Baum, Paris 81);
zwischen den Türen waren jene luftigen Vorhänge aus Rohr und bunten Perlenschnüren befestigt (Th. Mann, Krull 13);
Ü die blühenden Städte des Schwarzen Meeres verschwanden hinter einem Vorhang aus Feuer (Ransmayr, Welt 261);
In den Vorhang ihrer Haare hinein sagte ich: Du sprachst nicht aus, was ich dachte (Stern, Mann 284);
b) die Bühne, das Podium (gegen den Zuschauerraum) abschließender großer Vorhang (a):
der Vorhang geht auf, hebt sich, senkt sich, fällt;
in zehn Minuten ist Vorhang (Theaterjargon; ist die Vorstellung zu Ende);
die Schauspieler traten immer wieder vor den Vorhang/(Theaterjargon:) bekamen viele Vorhänge;
Nach siebzehn Vorhängen (nachdem sie sich noch siebzehnmal dem applaudierenden Publikum gezeigt hatten) warteten Felsner-Imbs … und ich vor Jennys Garderobe (Grass, Hundejahre 280);
Erst wenn … die Gestalt dieser Welt vergangen sein wird, wenn also der Vorhang über diesem Welttheater fällt (Thielicke, Ich glaube 89);
der eiserne Vorhang (Theater; feuersicherer Abschluss der Bühne gegen den Zuschauerraum; wohl Lehnübersetzung von englisch iron curtain);
der Eiserne Vorhang (Politik früher; [in Westeuropa] Grenze zum Osten; seit 1945/46 weitere Verbreitung besonders durch Reden W. Churchills);
c) (österreichisch, sonst landschaftlich veraltend) Gardine:
durch den Vorhang schauen.
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