Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
vorgeben
vor|ge|ben :1. (umgangssprachlich) nach vorn geben:
die Hefte [der Lehrperson] vorgeben.
2. etwas, was nicht den Tatsachen entspricht, als Grund für etwas angeben:
sie gab vor, krank gewesen zu sein;
er gab dringende Geschäfte vor;
doch gab die Kassiererin vor, sie besitze zu dem Schrank keinen Schlüssel (NZZ 24. 8. 83, 25);
Übrigens nehme ich nicht an, dass du wirklich zu Seiner Majestät König Karl dermaßen rednerisch-elegant gesprochen hast, wie dein Bericht vorgibt (Th. Mann, Krull 399).
3. (besonders Sport) jemandem einen Vorsprung geben:
den Amateuren eine Runde, zehn Punkte vorgeben;
jemandem einen Turm vorgeben (Schach; von Anfang an mit nur einem Turm gegen jemanden spielen);
Wie viel Längen soll ich dir vorgeben? (Gaiser, Schlußball 57).
4. etwas ansetzen, festlegen, bestimmen [und als Richtwert verbindlich machen]:
am Fließband neue Zeiten vorgeben;
die vorgegebene Flugbahn erreichen;
vorgegeben sei der Schnittpunkt F;
Ü … gibt ein Mikrocomputer jedem Einspritzventil genau vor, wie lange es geöffnet sein darf (ADAC-Motorwelt 3, 1983, 41);
mit einem wissenschaftlichen Werk …, bei dem die vorgegebenen Begriffe und Schemata schöpferischer Entfaltung keinen Spielraum mehr ließen (NJW 19, 1984, 1126).
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