Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Visage
Vi|sa|ge [vi'za:ʒə, österreichisch meist: …ʃ], die; -, -n [französisch visage, zu altfranzösisch vis < lateinisch visus = Gesicht(ssinn), Anblick, Erscheinung, zu: visum, 2. Partizip von: videre = sehen]:a) (salopp abwertend) Gesicht:
eine fiese, glatte, ekelhafte, entsetzliche Visage;
jemandem in die Visage schlagen;
Aus seinem gott- und weltergebenen Knabengesicht war ein schadenfrohes Gesicht geworden, eine Visage, die auf eine merkwürdige Art und Weise der grobschlächtigen Physiognomie seines Freundes ähnlich wurde (Heckmann, Benjamin 283);
Schwächliche Kulturjünglinge werfen Blickchen aus blasierten Visagen (Sobota, Minus-Mann 327);
ein bösartiger Spießer mit hysterisch getrübtem Blick in der bleich gedunsenen Visage (K. Mann, Wendepunkt 228);
Du brauchst dir doch bloß seine Visage anzusehen – der geborene Viehhändler mit hoher Schulbildung (Kirst, 08/15, 649);
Jede andere Frau würde dir jetzt in die Visage spucken! (Konsalik, Promenadendeck 221);
b) (salopp) Miene, Gesichtsausdruck:
eine enttäuschte Visage machen;
Gelegentlich fraß er vor unseren Augen unter schrägsten Visagen einen Korken auf (Lynen, Kentaurenfährte 142).
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