Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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viel
1viel [mittelhochdeutsch vil, althochdeutsch filu, ursprünglich substantiviertes Neutrum eines alten Adjektiv]:1. a) bezeichnet eine Vielzahl von Einzelgliedern, aus der sich eine Menge von etwas zusammensetzt; vielerlei:
vieles Erfreuliche stand in dem Brief;
in vieler Beziehung, Hinsicht hat er Recht;
er weiß vieles (hat von vielerlei Dingen Kenntnis), was du nicht weißt;
er kann vieles (vielerlei Speisen, Getränke) nicht vertragen;
in vielem (in vielerlei Punkten) hat er recht, ist sie mit mir einverstanden;
sie ist um vieles (viele Jahre) jünger als er;
Man sollte solche Vorstellungen zusammen mit vielem anderen alten Gerümpel des 19. Jahrhunderts endlich aus der aktuellen Politik entfernen (Dönhoff, Ära 134);
in der Tat ist vieles neu an der hier beginnenden Epoche (Dönhoff, Ära 191);
b) bezeichnet eine als Einheit gedachte Gesamtmenge; eine beträchtliche Menge von etwas, ein beträchtliches Maß an etwas:
der viele Regen hat der Ernte geschadet;
das viele, sein vieles Geld macht ihn auch nicht glücklich;
[haben Sie] vielen Dank!;
jemandem viel Vergnügen, viel Glück, viel Spaß wünschen;
viel Arbeit, Geld, Geduld haben;
das kostet viel Zeit, Mühe;
viel Wein trinken;
jemandem mit viel Verständnis, viel Liebe begegnen;
mit viel gutem Willen schaffst du es;
das ist nicht, recht, ziemlich, sehr, unendlich viel;
er trinkt, raucht, isst viel;
ihr Blick sagte viel;
sie weiß viel (hat ein fundiertes Wissen);
ein viel sagendes Lächeln;
ein viel versprechender, verheißender (zu berechtigten Hoffnungen Anlass gebender) junger Sänger;
er kann nicht viel vertragen (wird schnell betrunken);
er hat viel von seinem Vater (ähnelt ihm sehr);
er ist nicht viel über (ist kaum älter als) fünfzig [Jahre];
(untertreibend in Bezug auf die Häufung von unangenehmen Dingen) das ist ein bisschen viel [auf einmal]! (zu viel);
ach, ich weiß viel (landschaftlich umgangssprachlich; habe keine Ahnung), was sie will;
was kann dabei schon viel passieren? (umgangssprachlich; dabei kann doch eigentlich gar nichts passieren!);
Ich habe ein eigenes Bankkonto, den vielen Schmuck (Konsalik, Promenadendeck 180);
das viele Reden … machte ihn noch schläfriger (Kühn, Zeit 55);
er hat vom vielen Weinen so viele Falten im Gesicht (Remarque, Obelisk 282);
ausgemergelt vom vielen Schwitzen im Backraum (Kuby, Sieg 241);
wozu sollte man noch viel Aufhebens … machen? (Niekisch, Leben 197);
Ein gewölbter Glasbogen mit 11 Geschossen und viel Transparenz – das sind Merkmale eines neuen Büro- und Geschäftshauses (CCI 13, 1998, 52);
Übrigens haben die Innsbrucker und die Organisatoren die unverschuldete Panne mit viel Humor getragen (Olymp. Spiele 1964, 9);
Kroll … sieht darin mit viel Stolz einen Beweis für das unerschütterliche Rechtsbewusstsein unseres geliebten Vaterlandes (Remarque, Obelisk 349);
Fünf Kinder sind für heutige Zeiten viel! (Brückner, Quints 123);
Der Mensch kann viel aushalten (Plievier, Stalingrad 184);
Viel ist gearbeitet und geleistet worden (Dönhoff, Ära 189);
In Ostdeutschland ist nach der Wende viel fusioniert worden (Woche 7. 3. 97, 50).
2. eine große Anzahl von Personen oder artgleichen Sachen; zahlreich:
die vielen fremden Gesichter verwirrten sie;
viele Menschen hatten sich versammelt;
viel/viele nützliche Hinweise;
mein Gott, wie viel/viele/(selten:) welch viele, welche vielen Probleme!;
viele Abgeordnete;
mach nicht so viel/viele Worte!;
das Ergebnis vieler geheimer/(selten:) geheimen Verhandlungen;
die Angaben vieler Befragter/(auch:) Befragten waren ungenau;
in vielen Fällen wusste er Rat;
der Saal war mit vielen Hundert Blumen geschmückt;
viele können das nicht verstehen;
viele der Bücher;
viele von uns;
es waren ihrer viele;
die Interessen vieler/von vielen vertreten;
einer unter vielen sein;
wegen der Wirtin, die seit vielen Jahren aussah wie höchstens dreißig (Zwerenz, Quadriga 50);
doch hätten die Sanierungsarbeiten, trotz vieler Gelder, noch immer nicht begonnen (Fest, Im Gegenlicht 244);
Rudimente eines Abenteuerlebens, das Onkel Didi einst an viele fremde Küsten geführt hatte (Lentz, Muckefuck 100);
Viele alte Männer sind ebenfalls dabei (Borkowski, Wer 116).
3. <(mit vorangestelltem, betontem Gradadverb) viele, (unflektiert:) viel> bezeichnet eine erst durch eine bekannte Bezugsgröße näher bestimmte Anzahl, Menge:
sie haben gleich viel/viele Dienstjahre;
sie hat ebenso, genauso viele Aufgaben richtig gelöst;
ich weiß nicht, wie viele Gäste erwartet werden;
sie verdienen gleich viel;
so viel (eins) ist sicher, gewiss, weiß ich;
alle Ermahnungen haben nicht viel (umgangssprachlich; gar nichts) genützt.
2viel [zu: ↑ 1"viel"]:
1. a) drückt aus, dass etwas in vielfacher Wiederholung erfolgt, einen beträchtlichen Teil der zur Verfügung stehenden Zeit einnimmt:
viel an der frischen Luft sein;
viel ins Theater gehen;
viel schlafen, wandern;
man redet viel vom Fortschritt;
eine viel befahrene Straße;
eine viel gebrauchte Redensart;
ein viel besprochenes, diskutiertes, gelesenes, gekauftes, genanntes, verkauftes, zitiertes Buch;
eine viel besuchte, besungene Burg;
eine viel gereiste alte Dame;
Aber wir sind viel auf Reisen, wie du weißt. Ich hoffe, auch damit kannst du leben (Funke, Drachenreiter 442);
Viel wurde gelacht (Grass, Hundejahre 208);
Jonas redet nicht viel, weil er manchmal stottert (Thor [Übers.], Ich 60);
Mit dieser viel benützten Formel begrüßte Stefan Benhard (Kuby, Sieg 174);
In wenigen Jahren wird er zum viel beachteten Hotelbesitzer (Woche 18. 4. 97, 29);
Nachher war sie viel (oft) krank gewesen (Domin, Paradies 83);
Robespierre ist viel (oft) allein in diesen Wochen (Sieburg, Robespierre 185);
b) sehr:
eine viel erfahrene Hebamme;
ein viel geliebtes Kind;
ein viel gelobter, gepriesener, gerühmter, geschmähter, gescholtener Autor;
ein viel gefragter, umworbene Star;
eine viel umjubelte Aufführung;
eine viel umstrittene Theorie;
Bis in die 90er-Jahre hinein war Gross ein viel beschäftigter Gerichtsgutachter (Woche 18. 4. 97, 25).
2. wesentlich, bedeutend, weitaus:
sie weiß viel mehr, weniger als ich;
es geht ihm jetzt [sehr] viel besser;
seine jetzige Freundin ist viel, viel netter;
hier ist es auch nicht viel anders;
die Schuhe sind mir viel zu klein;
Das Wort selbst ist sehr viel älteren Ursprungs (Fraenkel, Staat 87);
die Masse stand da, … viel zu apathisch, um etwas zu unternehmen (Plievier, Stalingrad 327);
Ab und zu werden ihre Bezüge von der Regierung erhöht – viel zu spät (Remarque, Obelisk 219).
in vieler Beziehung, Hinsicht hat er Recht;
er weiß vieles (hat von vielerlei Dingen Kenntnis), was du nicht weißt;
er kann vieles (vielerlei Speisen, Getränke) nicht vertragen;
in vielem (in vielerlei Punkten) hat er recht, ist sie mit mir einverstanden;
sie ist um vieles (viele Jahre) jünger als er;
Man sollte solche Vorstellungen zusammen mit vielem anderen alten Gerümpel des 19. Jahrhunderts endlich aus der aktuellen Politik entfernen (Dönhoff, Ära 134);
b)
das viele, sein vieles Geld macht ihn auch nicht glücklich;
[haben Sie] vielen Dank!;
jemandem viel Vergnügen, viel Glück, viel Spaß wünschen;
viel Arbeit, Geld, Geduld haben;
das kostet viel Zeit, Mühe;
viel Wein trinken;
jemandem mit viel Verständnis, viel Liebe begegnen;
mit viel gutem Willen schaffst du es;
er trinkt, raucht, isst viel;
ihr Blick sagte viel;
sie weiß viel (hat ein fundiertes Wissen);
ein viel sagendes Lächeln;
ein viel versprechender, verheißender (zu berechtigten Hoffnungen Anlass gebender) junger Sänger;
er kann nicht viel vertragen (wird schnell betrunken);
er hat viel von seinem Vater (ähnelt ihm sehr);
er ist nicht viel über (ist kaum älter als) fünfzig [Jahre];
(untertreibend in Bezug auf die Häufung von unangenehmen Dingen) das ist ein bisschen viel [auf einmal]! (zu viel);
ach, ich weiß viel (landschaftlich umgangssprachlich; habe keine Ahnung), was sie will;
was kann dabei schon viel passieren? (umgangssprachlich; dabei kann doch eigentlich gar nichts passieren!);
Ich habe ein eigenes Bankkonto, den vielen Schmuck (Konsalik, Promenadendeck 180);
das viele Reden … machte ihn noch schläfriger (Kühn, Zeit 55);
er hat vom vielen Weinen so viele Falten im Gesicht (Remarque, Obelisk 282);
ausgemergelt vom vielen Schwitzen im Backraum (Kuby, Sieg 241);
wozu sollte man noch viel Aufhebens … machen? (Niekisch, Leben 197);
Ein gewölbter Glasbogen mit 11 Geschossen und viel Transparenz – das sind Merkmale eines neuen Büro- und Geschäftshauses (CCI 13, 1998, 52);
Übrigens haben die Innsbrucker und die Organisatoren die unverschuldete Panne mit viel Humor getragen (Olymp. Spiele 1964, 9);
Kroll … sieht darin mit viel Stolz einen Beweis für das unerschütterliche Rechtsbewusstsein unseres geliebten Vaterlandes (Remarque, Obelisk 349);
Fünf Kinder sind für heutige Zeiten viel! (Brückner, Quints 123);
Der Mensch kann viel aushalten (Plievier, Stalingrad 184);
Viel ist gearbeitet und geleistet worden (Dönhoff, Ära 189);
In Ostdeutschland ist nach der Wende viel fusioniert worden (Woche 7. 3. 97, 50).
2.
viele Menschen hatten sich versammelt;
viel/viele nützliche Hinweise;
mein Gott, wie viel/viele/(selten:) welch viele, welche vielen Probleme!;
viele Abgeordnete;
mach nicht so viel/viele Worte!;
das Ergebnis vieler geheimer/(selten:) geheimen Verhandlungen;
die Angaben vieler Befragter/(auch:) Befragten waren ungenau;
in vielen Fällen wusste er Rat;
der Saal war mit vielen Hundert Blumen geschmückt;
viele der Bücher;
viele von uns;
es waren ihrer viele;
die Interessen vieler/von vielen vertreten;
einer unter vielen sein;
wegen der Wirtin, die seit vielen Jahren aussah wie höchstens dreißig (Zwerenz, Quadriga 50);
doch hätten die Sanierungsarbeiten, trotz vieler Gelder, noch immer nicht begonnen (Fest, Im Gegenlicht 244);
Rudimente eines Abenteuerlebens, das Onkel Didi einst an viele fremde Küsten geführt hatte (Lentz, Muckefuck 100);
Viele alte Männer sind ebenfalls dabei (Borkowski, Wer 116).
3. <(mit vorangestelltem, betontem Gradadverb) viele, (unflektiert:) viel> bezeichnet eine erst durch eine bekannte Bezugsgröße näher bestimmte Anzahl, Menge:
sie hat ebenso, genauso viele Aufgaben richtig gelöst;
ich weiß nicht, wie viele Gäste erwartet werden;
so viel (eins) ist sicher, gewiss, weiß ich;
alle Ermahnungen haben nicht viel (umgangssprachlich; gar nichts) genützt.
2viel
1. a) drückt aus, dass etwas in vielfacher Wiederholung erfolgt, einen beträchtlichen Teil der zur Verfügung stehenden Zeit einnimmt:
viel an der frischen Luft sein;
viel ins Theater gehen;
viel schlafen, wandern;
man redet viel vom Fortschritt;
eine viel befahrene Straße;
eine viel gebrauchte Redensart;
ein viel besprochenes, diskutiertes, gelesenes, gekauftes, genanntes, verkauftes, zitiertes Buch;
eine viel besuchte, besungene Burg;
eine viel gereiste alte Dame;
Aber wir sind viel auf Reisen, wie du weißt. Ich hoffe, auch damit kannst du leben (Funke, Drachenreiter 442);
Viel wurde gelacht (Grass, Hundejahre 208);
Jonas redet nicht viel, weil er manchmal stottert (Thor [Übers.], Ich 60);
Mit dieser viel benützten Formel begrüßte Stefan Benhard (Kuby, Sieg 174);
In wenigen Jahren wird er zum viel beachteten Hotelbesitzer (Woche 18. 4. 97, 29);
Nachher war sie viel (oft) krank gewesen (Domin, Paradies 83);
Robespierre ist viel (oft) allein in diesen Wochen (Sieburg, Robespierre 185);
b) sehr:
eine viel erfahrene Hebamme;
ein viel geliebtes Kind;
ein viel gelobter, gepriesener, gerühmter, geschmähter, gescholtener Autor;
ein viel gefragter, umworbene Star;
eine viel umjubelte Aufführung;
eine viel umstrittene Theorie;
Bis in die 90er-Jahre hinein war Gross ein viel beschäftigter Gerichtsgutachter (Woche 18. 4. 97, 25).
2.
sie weiß viel mehr, weniger als ich;
es geht ihm jetzt [sehr] viel besser;
seine jetzige Freundin ist viel, viel netter;
hier ist es auch nicht viel anders;
die Schuhe sind mir viel zu klein;
Das Wort selbst ist sehr viel älteren Ursprungs (Fraenkel, Staat 87);
die Masse stand da, … viel zu apathisch, um etwas zu unternehmen (Plievier, Stalingrad 327);
Ab und zu werden ihre Bezüge von der Regierung erhöht – viel zu spät (Remarque, Obelisk 219).