Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verzweifeln
ver|zwei|feln [mittelhochdeutsch verzwīveln]:angesichts eines keine Aussicht auf Besserung gewährenden Sachverhalts in den Zustand völliger Hoffnungslosigkeit geraten; allen Glauben, alles Vertrauen, alle Hoffnung verlieren:
am Leben, an den Menschen, an einer Arbeit verzweifeln;
man könnte über so viel Unverstand verzweifeln!;
nur nicht verzweifeln;
es besteht kein Grund zu verzweifeln;
(Ausdruck des Verdrusses, des Unwillens, der erschöpften Geduld) es ist [reineweg, schier, wirklich] zum Verzweifeln [mit dir, mit deiner Faulheit]! (es ist unerträglich, katastrophal);
sie war ganz verzweifelt;
sie machte ein verzweifeltes Gesicht;
ein verzweifelter Blick;
sie hatten einen verzweifelten (von Verzweiflung zeugenden) Plan gemacht;
Ich kann eine Frau, die zehn Jahre Krebs hatte, … die nie ohne Schmerzen war und die schließlich an Gott verzweifelte … (Remarque, Obelisk 80);
jene, die sich tief betroffen und verzweifelt zeigen über das, was angerichtet wird (Dönhoff, Ära 118);
Ihre Tränen und Trauerschleier fließen ineinander, da sie in verzweifelter Zärtlichkeit umklammert stehen (K. Mann, Wendepunkt 37);
Verzweifelt fragte mich der Bürgermeister … (Niekisch, Leben 379).
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