Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
versinken
ver|sịn|ken [mittelhochdeutsch versinken]:1. a) unter die Oberfläche von etwas geraten und [allmählich] darin verschwinden:
das Schiff ist in den Wellen versunken;
die Sonne versank hinter dem/den Horizont (verschwand hinter dem Horizont);
vor Scham wäre sie am liebsten im/in den Erdboden versunken;
Ü in Vergangenheit versinken;
eine versunkene (längst vergangene) Kultur;
Eines der Boote … brach in zwei Teile auseinander, die beide gleichzeitig versanken (Ott, Haie 168);
Das Land versank in Dunkelheit (Plievier, Stalingrad 10);
die Staaten, die er schuf, versanken (gingen zugrunde; Thieß, Reich 643);
b) (bis zu einer bestimmten Tiefe) einsinken:
im Schnee versinken;
sie ist bis zu den Knöcheln im Schlamm versunken;
sie sah ihn aus versunkenen (gehoben; eingesunkenen) Augen an;
der Maler versinkt klein in einem weiten Sessel (ist darin nicht mehr zu sehen; A. Zweig, Claudia 46).
2. (nichts anderes mehr bemerkend) sich einer Sache ganz hingeben:
in Grübeln, Trauer, Schwermut versinken;
sie versank in ihren Erinnerungen;
ganz in sich selbst versinken;
er war ganz in seine Arbeit, in ihren Anblick versunken;
in Gedanken versunken, nickte sie;
bald versinkt er in stumpfe Lethargie (St. Zweig, Fouché 183);
die beiden versanken wieder in Stillschweigen (Fallada, Blechnapf 343);
Was Wunder, wenn auch die Bürger in Gleichgültigkeit versinken (gleichgültig werden; Woche 19. 12. 97, 1);
der Küster, in die Betrachtung einer Magnolienblüte versunken (Langgässer, Siegel 481);
Ganz versunken saß er da und beobachtete die schillernden kleinen Wesen (Funke, Drachenreiter 177).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: versinken