Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verschütten
ver|schụ̈t|ten [mittelhochdeutsch verschütten]:1. versehentlich irgendwohin schütten:
Salz, Suppe, Bier verschütten;
Ruth … schenkte den Tee ein, still und schnell und ohne einen Tropfen zu verschütten (Aichinger, Hoffnung 76).
2. a) ganz bedecken, [unter sich] begraben:
bei dem Unglück sind mehrere Bergleute verschüttet worden;
Da stand der Vesuv und hatte Städte verschüttet (Thieß, Legende 112);
Er für seine Person zöge einen Brandbombentreffer auf das Haus vor. Da werde man nicht verschüttet (Kempowski, Tadellöser 171);
Ü Damit greift es (= Museum) eine wissenschaftliche Tradition auf, die in Deutschland durch den Nationalsozialismus und seine Folgen verschüttet wurde (Archäologie 2, 1997, 36);
das Familienbewusstsein wie überhaupt das Geschichtsbewusstsein ist ja bei den meisten verschüttet (Loest, Pistole 246);
seine Begabung blieb verschüttet (Kicker 82, 1981, 28);
Projektinitiator Gottfried Fischer illustriert, wie das Wiederfinden verschütteter Erinnerungen funktionieren kann (Woche 13. 3. 98, 29);
es bei jemandem verschüttet haben (landschaftlich; jemandes Wohlwollen verloren haben);
b) zuschütten, [mit etwas] auffüllen:
einen Brunnen, Graben [mit Kies] verschütten;
Nationale Volksarmee und sowjetische Soldaten … verschütteten Moore und Matten mit Kalkschotter (natur 5, 1991, 57).
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