Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verschließen
ver|schlie|ßen [mittelhochdeutsch verslieʒen]:1. a) durch Zuschließen unzugänglich machen:
den Schrank, die Schublade verschließen;
sie verschloss das Haus;
die Tür war [mit einem Riegel, einem Vorhängeschloss] fest verschlossen;
der Besuch stand vor verschlossener Tür (traf niemanden zu Hause an);
Ü mit seinem schlechten Zeugnis bleiben ihm viele berufliche Möglichkeiten verschlossen;
Sie bat mich, ihr den Koffer zu verschließen (Seghers, Transit 275);
Der Stall ist … nur mit einem Pflock verschlossen (Remarque, Westen 70);
b) machen, dass etwas nach außen hin fest zu ist:
eine Flasche mit einem Korken verschließen;
c) wegschließen, [in etwas] einschließen:
sein Geld verschließen;
den Schmuck verschließen;
seine Vorräte [im Küchenschrank/in den Küchenschrank] verschließen;
seine Gedanken, Gefühle in sich, in seinem Herzen verschließen (für sich behalten);
In Bombay hat die USIS die Werke des antikommunistischen Negerführers … im Keller verschlossen (Dönhoff, Ära 179);
Er verschloss Schmieds Mappe sorgfältig in seinem Schreibtisch (Dürrenmatt, Richter 15).
2.
a) sich, sein Wesen, seine Gefühle o. Ä. verdeckt halten, nicht öffnen:
ein Land, das sich dem Fremden verschließt;
ihr Charakter blieb mir verschlossen;
Ein falsches Wort, und das Kind würde sich ihr verschließen (Bastian, Brut 28);
b) sich jemandem, einer Sache gegenüber nicht zugänglich zeigen:
sich jemandes Wünschen, den Tatsachen verschließen;
sie konnte sich diesen Überlegungen nicht verschließen (musste ihre Richtigkeit anerkennen);
Ich bin zuversichtlich, dass die Fernsehanstalten sich den Argumenten für ein solches Vorhaben nicht verschließen werden (Hörzu 19, 1973, 145);
ich verschließe mich nicht der Einsicht, dass die Kunst inhaltsfrei zu werden hat (Frisch, Gantenbein 320).
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