Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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verschlagen
1ver|schla|gen [mittelhochdeutsch verslahen, althochdeutsch farslahan]:1. a) (mit angenagelten Brettern o. Ä.) absperren, verschließen:
die Kiste mit Latten verschlagen;
b) (Latten, Bretter o. Ä.) durch Nageln verbinden:
der … kreuzweis verschlagene Lattenzaun (Lenz, Brot 159).
2. (landschaftlich) [heftig] verprügeln:
Dort wurde auch der unglückliche Plan geboren, nämlich die Toilette am Kurpfalzkreisel aufzusuchen, um dort »einen von den warmen Brüdern« zu verschlagen (MM 29. 9. 65, 6).
3. (Kochkunst) durch kräftiges Rühren, durch Schlagen mit einem Küchengerät vermischen:
Öl, Salz und Pfeffer gut verschlagen;
Eigelb mit Zucker verschlagen, bis die Masse weiß wird (e & t 6, 1987, 118).
4. beim Herum- oder Weiterblättern in einem Buch eine zum Lesen o. Ä. bereits aufgeschlagene Seite nicht aufgeschlagen lassen; ↑ "verblättern" (1):
jetzt hast du [mir] die Seite verschlagen!
5. (Ballspiele) so schlagen, dass der Ball sein Ziel verfehlt:
einen Matchball verschlagen;
… zeigte Jelen Nerven und verschlug leichte Bälle gleich serienweise (MM 19. 9. 86, 11).
6. (eine Fähigkeit, ein Gefühl o. Ä.) eine Zeit lang [be]nehmen, rauben:
der Anblick verschlug ihr den Appetit;
als sie das hörte, verschlug es ihr die Sprache;
Der Geruch hier verschlägt mir den Atem (Ott, Haie 158);
Der freche Hohn in seinen Worten verschlug mir fast die Rede (Fallada, Herr 128);
Hat es dir die Stimme verschlagen? (Borchert, Draußen 51);
es verschlug mir mit der Zeit immer mehr meine Depressionen (Petersen, Resonanz 72).
7. durch besondere Umstände, durch Zufall ungewollt irgendwohin gelangen lassen:
der Sturm hatte das Schiff an eine unbekannte Küste verschlagen;
der Krieg hatte sie nach Amerika verschlagen;
Ihr erstes Engagement als Soubrette verschlug sie nach Neuss (Rheinische Post 12. 5. 84, 22);
Die hat es aus Ostfriesland, Oldenburg und sogar aus Schwaben hierher verschlagen (Zivildienst 10, 1986, 10);
Sie musterten Ben wie ein seltsames Tier, das es unglaublicherweise auf den Berg verschlagen hatte (Funke, Drachenreiter 68).
8. <(meist verneint)>
a) (landschaftlich) helfen, nutzen, von Erfolg sein:
das Medikament verschlägt nichts/nicht viel;
wenn internationale Konferenzen nichts verschlagen (ausrichten; Dönhoff, Ära 88);
b) (veraltend) [für jemanden] von Belang sein; etwas ausmachen:
wenn er ein Grieche war – was verschlug's? (Hagelstange, Spielball 89).
9. (Jägersprache) (einen Hund) zu viel prügeln, sodass er ängstlich wird:
einen Hund verschlagen;
ein verschlagener Hund.
10. (Jägersprache)
a) (von einem Schuss o. Ä.) [irgendwo] abprallen und daher fehlgehen:
das Geschoss verschlug sich;
b) (vom ↑ "Gesperre" [2] des Flugwilds) sich trennen [und davonmachen]:
die Fasanen verschlagen sich.
11. verursachen, dass jemand etwas einbüßt; jemanden um etwas bringen:
Das Mädel … verschlägt mir am End' einen wackern, ehrbaren Schwiegersohn (Schiller, Kabale I, 1).
2ver|schla|gen [durch Anlehnung an ↑ 1"verschlagen" (2) eigentlich = durch Prügel klug geworden]:
1. (abwertend) auf hinterhältige Weise schlau:
ein verschlagener Blick;
verschlagen grinsen;
Sie lächelte etwas stärker, und es sah verschlagen aus (Kronauer, Bogenschütze 175).
2. (landschaftlich) ↑ 3"überschlagen".
die Kiste mit Latten verschlagen;
b) (Latten, Bretter o. Ä.) durch Nageln verbinden:
der … kreuzweis verschlagene Lattenzaun (Lenz, Brot 159).
2. (landschaftlich) [heftig] verprügeln:
Dort wurde auch der unglückliche Plan geboren, nämlich die Toilette am Kurpfalzkreisel aufzusuchen, um dort »einen von den warmen Brüdern« zu verschlagen (MM 29. 9. 65, 6).
3. (Kochkunst) durch kräftiges Rühren, durch Schlagen mit einem Küchengerät vermischen:
Öl, Salz und Pfeffer gut verschlagen;
Eigelb mit Zucker verschlagen, bis die Masse weiß wird (e & t 6, 1987, 118).
4. beim Herum- oder Weiterblättern in einem Buch eine zum Lesen o. Ä. bereits aufgeschlagene Seite nicht aufgeschlagen lassen; ↑ "verblättern" (1):
jetzt hast du [mir] die Seite verschlagen!
5. (Ballspiele) so schlagen, dass der Ball sein Ziel verfehlt:
einen Matchball verschlagen;
… zeigte Jelen Nerven und verschlug leichte Bälle gleich serienweise (MM 19. 9. 86, 11).
6. (eine Fähigkeit, ein Gefühl o. Ä.) eine Zeit lang [be]nehmen, rauben:
der Anblick verschlug ihr den Appetit;
Der Geruch hier verschlägt mir den Atem (Ott, Haie 158);
Der freche Hohn in seinen Worten verschlug mir fast die Rede (Fallada, Herr 128);
Hat es dir die Stimme verschlagen? (Borchert, Draußen 51);
es verschlug mir mit der Zeit immer mehr meine Depressionen (Petersen, Resonanz 72).
7. durch besondere Umstände, durch Zufall ungewollt irgendwohin gelangen lassen:
der Sturm hatte das Schiff an eine unbekannte Küste verschlagen;
der Krieg hatte sie nach Amerika verschlagen;
Ihr erstes Engagement als Soubrette verschlug sie nach Neuss (Rheinische Post 12. 5. 84, 22);
Sie musterten Ben wie ein seltsames Tier, das es unglaublicherweise auf den Berg verschlagen hatte (Funke, Drachenreiter 68).
8. <(meist verneint)>
a) (landschaftlich) helfen, nutzen, von Erfolg sein:
das Medikament verschlägt nichts/nicht viel;
wenn internationale Konferenzen nichts verschlagen (ausrichten; Dönhoff, Ära 88);
b) (veraltend) [für jemanden] von Belang sein; etwas ausmachen:
wenn er ein Grieche war – was verschlug's? (Hagelstange, Spielball 89).
9. (Jägersprache) (einen Hund) zu viel prügeln, sodass er ängstlich wird:
einen Hund verschlagen;
10.
a) (von einem Schuss o. Ä.) [irgendwo] abprallen und daher fehlgehen:
das Geschoss verschlug sich;
b) (vom ↑ "Gesperre" [2] des Flugwilds) sich trennen [und davonmachen]:
die Fasanen verschlagen sich.
11. verursachen, dass jemand etwas einbüßt; jemanden um etwas bringen:
Das Mädel … verschlägt mir am End' einen wackern, ehrbaren Schwiegersohn (Schiller, Kabale I, 1).
2ver|schla|gen
1. (abwertend) auf hinterhältige Weise schlau:
ein verschlagener Blick;
verschlagen grinsen;
Sie lächelte etwas stärker, und es sah verschlagen aus (Kronauer, Bogenschütze 175).
2. (landschaftlich) ↑ 3"überschlagen".