Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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versäumen
ver|säu|men [mittelhochdeutsch versūmen, althochdeutsch firsūmen, zu ↑ 3"säumen"]:1. a) ↑ "verpassen" (1 a):
den Zug, den Omnibus, die Bahn versäumen;
sie hat den richtigen Zeitpunkt versäumt;
Wenn er eine kurze Reise plant …, so überlegt er schon, wann er fahren kann, ohne die Ankunft eines neuen Briefes zu versäumen (D. Kühn, Schumann 473);
Die Nachricht, dass Konrad Farner in Zürich gestorben ist, lese ich im Lift, ohne deshalb mein Stockwerk zu versäumen (Frisch, Montauk 216);
b) nicht wahrnehmen, nicht besuchen, nicht dabei sein:
einen wichtigen Termin, eine Verabredung, Zusammenkunft, ein Treffen versäumen;
er hat ziemlich lange den Unterricht versäumt;
Sie haben die Vereinsmeisterschaft unter einem Vorwand versäumt, weil dabei nichts für Sie heraussprang (Lenz, Brot 114);
K ich behalte es als Unterpfand, dass du uns diesen Abend nicht versäumst (heute Abend auch wirklich zu uns kommst; C. F. Meyer, Amulett 61);
musst' ich sogar vor widerwärtigen Streichen zur Einsamkeit, zur Wildernis entweichen und, um nicht ganz versäumt (verlassen), allein zu leben, mich doch zuletzt dem Teufel übergeben (Goethe, Faust II, 6235 ff.);
c) unterlassen; nicht erfüllen, nicht tun:
seine Pflicht, seine Aufgaben versäumen;
sie versäumte nicht, die Verdienste ihres Vorgängers zu würdigen;
Versäumtes nachholen;
Als sie sich … die Finger ableckte, fiel ihr ein, dass sie das Tischgebet versäumt hatte (Bieler, Mädchenkrieg 443);
weil die Ausbildung von Software- und Systemingenieuren an Hoch- und Mittelschulen jahrelang versäumt worden ist (NZZ 27. 8. 84, 13);
d) ungenutzt vorübergehen lassen; ↑ "verpassen" (1 b):
eine gute Gelegenheit, sein Glück versäumen;
wir haben viel Zeit versäumt;
er will nichts versäumen;
sie hat Angst, etwas zu versäumen;
da hast du viel versäumt (hast du dir viel entgehen lassen);
die schönsten Jahre seines Lebens versäumen;
nach dem 1 : 0 versäumte es die Mannschaft, ihren Vorsprung auszubauen;
nachzuholen, was sie in ihrer Jugend angeblich versäumt hatten (Ott, Haie 203);
Deine vorgeblich versäumte Jugend, du hast sie gehabt (Handke, Niemandsbucht 497).
2. a) (landschaftlich) sich zu lange mit etwas aufhalten, bei etwas verweilen:
sie hat sich bei der Arbeit versäumt;
b) sich bei etwas zu lange aufhalten; ↑ 3"säumen":
Wenn nur die Gotte … da wäre, die versäumt am längsten (Gotthelf, Spinne 8).
ver|säu|men
den Zug, den Omnibus, die Bahn versäumen;
sie hat den richtigen Zeitpunkt versäumt;
Wenn er eine kurze Reise plant …, so überlegt er schon, wann er fahren kann, ohne die Ankunft eines neuen Briefes zu versäumen (D. Kühn, Schumann 473);
Die Nachricht, dass Konrad Farner in Zürich gestorben ist, lese ich im Lift, ohne deshalb mein Stockwerk zu versäumen (Frisch, Montauk 216);
b) nicht wahrnehmen, nicht besuchen, nicht dabei sein:
einen wichtigen Termin, eine Verabredung, Zusammenkunft, ein Treffen versäumen;
er hat ziemlich lange den Unterricht versäumt;
Sie haben die Vereinsmeisterschaft unter einem Vorwand versäumt, weil dabei nichts für Sie heraussprang (Lenz, Brot 114);
K ich behalte es als Unterpfand, dass du uns diesen Abend nicht versäumst (heute Abend auch wirklich zu uns kommst; C. F. Meyer, Amulett 61);
musst' ich sogar vor widerwärtigen Streichen zur Einsamkeit, zur Wildernis entweichen und, um nicht ganz versäumt (verlassen), allein zu leben, mich doch zuletzt dem Teufel übergeben (Goethe, Faust II, 6235 ff.);
c) unterlassen; nicht erfüllen, nicht tun:
seine Pflicht, seine Aufgaben versäumen;
sie versäumte nicht, die Verdienste ihres Vorgängers zu würdigen;
Als sie sich … die Finger ableckte, fiel ihr ein, dass sie das Tischgebet versäumt hatte (Bieler, Mädchenkrieg 443);
weil die Ausbildung von Software- und Systemingenieuren an Hoch- und Mittelschulen jahrelang versäumt worden ist (NZZ 27. 8. 84, 13);
d) ungenutzt vorübergehen lassen; ↑ "verpassen" (1 b):
eine gute Gelegenheit, sein Glück versäumen;
wir haben viel Zeit versäumt;
er will nichts versäumen;
sie hat Angst, etwas zu versäumen;
da hast du viel versäumt (hast du dir viel entgehen lassen);
die schönsten Jahre seines Lebens versäumen;
nach dem 1 : 0 versäumte es die Mannschaft, ihren Vorsprung auszubauen;
nachzuholen, was sie in ihrer Jugend angeblich versäumt hatten (Ott, Haie 203);
Deine vorgeblich versäumte Jugend, du hast sie gehabt (Handke, Niemandsbucht 497).
2. a)
sie hat sich bei der Arbeit versäumt;
b) sich bei etwas zu lange aufhalten; ↑ 3"säumen":
Wenn nur die Gotte … da wäre, die versäumt am längsten (Gotthelf, Spinne 8).