Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
verpflichten
ver|pflịch|ten [mittelhochdeutsch verphlichten]:1. a) durch eine bindende Zusage auf etwas festlegen; versprechen lassen, etwas zu tun:
jemanden feierlich, durch Eid, durch Handschlag verpflichten;
Beamte auf die Verfassung verpflichten;
jemanden zu einer Zahlung, zu Stillschweigen verpflichten;
sie hat ihn dazu/(selten:) darauf verpflichtet, die Aufsicht zu übernehmen;
Das Oberste Gericht verpflichtete daraufhin die Regierung, die Sommerzeit so rasch wie möglich einzuführen (Bund 9. 8. 80);
b) etwas ganz fest zusagen; versprechen, etwas zu tun:
sich vertraglich verpflichten, die Arbeit zu übernehmen;
er hat sich, er ist zu dieser Zahlung verpflichtet.
2. a) für eine bestimmte, besonders eine künstlerische Tätigkeit einstellen, unter Vertrag nehmen; ↑ "engagieren" (2 a):
eine Sängerin, einen Schauspieler ans Stadttheater, nach Berlin verpflichten;
er wurde auf drei Jahre für dieses Amt, als Trainer verpflichtet;
Der 25-jährige Mittelfeldspieler wurde vor drei Monaten vom englischen Erstdivisionär West Bromwich Albion verpflichtet (Kicker 6, 1982, 21);
Seine Tochter war trotz der zwei kleinen Buben für den Zustelldienst verpflichtet worden (Kühn, Zeit 247);
b) sich für eine bestimmte, besonders eine künstlerische Tätigkeit vertraglich binden:
er hat sich auf, für drei Jahre verpflichtet;
… ausschließlich aus geworbenen Freiwilligen …, die sich gegen Entlohnung zu langjährigem Militärdienst verpflichten (Fraenkel, Staat 368).
3. jemandem als Pflicht auferlegen; ein bestimmtes Verhalten, eine bestimmte Handlungsweise erforderlich machen, von jemandem verlangen:
sein Versprechen, sein Eid verpflichtet ihn zum Gehorsam;
der Kauf des ersten Bandes verpflichtet zur Abnahme des gesamten Werks;
er fühlte sich verpflichtet, ihr zu helfen;
gesetzlich, moralisch, vertraglich zu etwas verpflichtet sein;
das verpflichtet dich zu nichts;
ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet (bin Ihnen Dank schuldig);
ich bin, fühle mich ihm verpflichtet (ich bin ihm etwas schuldig);
bin ich verpflichtet, verpflichtet mich etwas zu kommen? (muss ich aus irgendeinem Grunde kommen?);
er ist als Komponist, seine Kompositionen sind diesem großen Meister verpflichtet (gehoben; in starkem Maße von ihm beeinflusst, von ihm abhängig);
verpflichtende Grundsätze;
Václav Havel … Der den humanistischen Traditionen der tschechischen Kultur verpflichtete Intellektuelle (Freie Presse 3. 1. 90, 4).
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